(1) Ehemaliger Kleinbahnhof

GPS N52.137183 E8.778438
Station 3 der »Exter-Tour für Kinder« - Näheres hier

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Bild: Wo früher Kleinbahn-Gleise lagen, befinden sich heute Exters Hauptkreuzung mit Buswendeplatz und Filiale der »Sparkasse Herford« (Westseite). Am linken Bildrand ist das verglaste Wartehäuschen zu sehen. - Der rot markierte Grundriss in der Skizze steht für »Bahnhofsgaststätte Knöner« (s. Grotegut), daneben Exter Nr. 4, damals Arnhölter, heute als Hof Düstersiek bekannt. Links neben der in Richtung »Dorf Exter« weisenden Meierstraße ist der Kleinbahnhof eingezeichnet, die Schienen führen nach rechts und dann im Bogen nach Vlotho. Nach oben verläuft die heutige Herforder Straße Richtung Westen.

In den Jahren 1902 bis 1962 war Exter durch die Herforder Kleinbahnen direkt verbunden mit den Orten Wallenbrück, Spenge, Enger, Herford, Bad Salzuflen und Vlotho mit seinem Hafen an der Weser. Der Bahnhof befand sich auf dem Gelände des Meierhofes der Abtei Herford, im Kern der mittelalterlichen Siedlung Exterde.

Bilder: Links die Bahnhofsgaststätte Knöner auf einer zeitgenössischen Postkarte, rechts am gleichen Standort heute das Hotel-Restaurant Grotegut.

Hier gab es seit 1903 die damalige Bahnhofsgaststätte Knöner (heute Hotel-Restaurant Grotegut). Die »Bäuerliche Genossenschaft Exter-Solterwisch e.G.m.b.H« (1950 gegründet, Gebäude heute Pizza-Imbiss) lag ebenfalls direkt am Bahngelände. 1960 eröffnete hier die örtliche Spar- und Darlehnskasse. Im Jahr 1976 bezog sie einen Neubau an der Einmündung der Schulstraße in die Detmolder Straße und ging später in der Volksbank Vlotho auf.

Die Eisenbahn war in Exter für die aufstrebende Möbelindustrie im Ort besonders wichtig. Fünf hier ansässige Handwerksbetriebe hatten sich zu Produktionsstätten mit Serienfertigung entwickelt. Rohmaterial wurde mit der Kleinbahn angeliefert, fertige Möbel wurden zu den Käufern mit der Kleinbahn auf den Weg gebracht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich der Verkehr von der Schiene auf die Straße. Exter betreffende Streckenlegungen der Herforder Kleinbahnen begannen 1962 mit der Einstellung der Verbindung mit Vlotho und 1963 war auch Herford nur noch mit dem Autobus erreichbar.

Bilder: Zwei Ansichten in etwa der gleichen Richtung (am heutigen Edekamarkt Wilke). - Links: Drei Damen warten auf die zur »Elektrischen« modernisierte Kleinbahn. - Rechts: (1964) Die Gleise lagen hinter den Leitplanken an der heutigen Detmolder Straße.

Das Gelände des Kleinbahnhofes wurde umgestaltet zum heutigen Buswendeplatz mit Verbindungen nach Herford und in die Innenstadt Vlothos. Er präsentiert sich heute als Ortszentrum mit ampelgeregelter Hauptkreuzung. Hier gibt es eine Autohandlung mit Werkstatt, Apotheke, Dental-Labor, Zahnarztpraxis und Lebensmittelmarkt sind vorhanden und auch eine Fahrschule. In der Nähe liegen eine physiotherapeutische Praxis sowie eine Tankstelle. Die Zweigstelle der Sparkasse Herford entstand nach der Fusion der Kreissparkasse Herford mit der Sparkasse Vlotho, die mit je einer Niederlassung in Exter vertreten waren. Die angrenzenden Siedlungsgebiete »Auf der Linde« und »Johanne-Stelzer-Straße« entstanden ab 1960 bzw. 2001. Am Gebiet letzterer befindet sich als Tagesklinik für integrative Medizin »die Darmklinik Exter«. Mit der Benennung des jüngeren Siedlungsgebietes wird die jahrzehntelang in Exter tätige Hebamme Johanne Stelzer geehrt.

Kleinbahnbrücken in Exter

Im Jahr 1938 begannen die Planungen zu einer Neubaustrecke. Durch den Bau der Reichsautobahn mitten durch Exter musste die Kleinbahntrasse verlegt werden. Die Streckenführung zwischen Exter und Wehrendorf-Hollwiesen sollte bei dieser Gelegenheit um 2,6 km verkürzt und durch Fortfall von Kurven Geschindigkeiten bis zu 60 km/h zulassen. 1939 begannen die Bauarbeiten. Zwar waren 1942 alle Voraussetzungen für eine Inbetriebnahme bis auf noch fehlende Gleise gegeben, die dann aber als »nicht kriegswichtig« eingestufte Maßnahme nicht weiter verfolgt wurde. Im Bereich der Exter-Tour ist von den drei damals fertiggestellten Brückenbauwerken nur noch das die Straße Niedermowenfeld überquerende vollständig erhalten, die Überreste der anderen sind nur noch rudimentär vorhanden.


A < - B - > C
A = GPS N52.138693 E8.788723 - B+C = GPS N52.138208 E8.783259
»A« ist Station 11 der »Exter-Tour für Kinder« - Näheres hier



D < - > E
D+E GPS N52.137752 E8.7788836

Bilder:

(A): Die (nahe bei Vogelsang) noch vollständig erhaltene Brücke über die Straße Niedermowenfeld ist in der Exter-Tour als selbstständige Exter-Tour-Station 8 ein Ziel.

(B + C): Die im NW-Zeitungsbild vom 11. Februar 1977 gezeigte Brücke überquerte an der Exter-Tour-Station 11 (Hohlweg) die Steinbrinkstraße und einen namenlosen Bach. Sie wurde 1978 gesprengt. D zeigt die heutige Anicht. Oberhalb des noch vorhandenen Fundamentrestes befindet sich ein kleines Ziegelbauwerk aus neuerer Zeit.

(D): Diese Brücke im Bild erlaubte im Ortskern das Überqueren des Exterbaches auf seinem Weg zur Mündung in die Salze und wurde als einzige von der Kleinbahn von Anfang an benutzt. Den Bach überquert hier auch die Detmolder Straße, an deren linker Seite die Brücke liegt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich mit dem Transformatorenhäuschen die Exter-Tour-Station 19.

(E): Der nur nach Laubfall gut erkennbare Mauerrest einer weiteren über den Exterbach gebauten und nie benutzten Brücke, sie befindet sich von der Detmolder Straße aus gesehen unmittelbar hinter dem Bauwerk im Bild D.


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