Naturlehrpfad Bonstapel

Naturlehrpfad BonstapelNaturlehrpfad Bonstapel
(aus: L16 – Spurensuche XVI)

Vor etwa zwanzig Jahren wurde in Vlotho eine Idee umgesetzt, die lange auf ihre Verwirklichung gewartet hatte. Hintergrund war unter anderem die Überlegung des Deutschen Jagdverbandes: „Viele Kinder haben nicht die Möglichkeit die frei lebende Tierwelt kennenzulernen oder Wildtiere einmal von nahem zu beobachten. Zum einen liegt dieses daran, weil diese Tiere nachtaktiv sind und zum anderen weil sie nun einmal wild und nicht zahm sind.“

Deutscher Mühlentag Pfingstmontag 2009

Bild: Deutscher Mühlentag Pfingstmontag 2009: Das Waldmobil mit fachkundigen Vertretern des Hegering Vlothos an der Windmühle Exter

In Vlotho handelte man 1991 unter der Leitung von Christine Maria Brühl als erste vor Ort mit dem „Lernort Naturjugend“. Erstes Ergebnis der Überlegungen, jungen Menschen Wissen um das Leben in Wald und Feld nahezubringen, war die Anschaffung eines „Waldmobils“, eines Fahrzeuganhängers, mit dem noch immer gezielte Öffentlichkeitsarbeit betrieben wird. Diese durch den Kreis Herford rollende Ausstellung ist bestückt mit Exponaten aus der heimischen Tierwelt und hat zahllosen Schulkindern (und Erwachsenen) vieles bis dahin wenig oder auch nicht Bekanntes vermitteln können. So wird die Natur zu den Menschen verbracht.

Präparate im Waldmobil: Hier im Mittelpunkt Waschbär (links) und Dachs (rechts)

Bild: Präparate im Waldmobil: Hier im Mittelpunkt Waschbär (links) und Dachs (rechts)

Eine ebenso wichtige Überlegung war es, wie man die Menschen zur, oder besser, in die Natur bringen könnte. Federführend in der Verwirklichung dieser Idee ist neben Frau Brühl Heinrich Schürmann aus Vlotho zu nennen. Beide gaben als treibende Kräfte wichtige Impulse zur Schaffung des „Naturlehrpfades Bonstapel“ auf Vlothoer Gebiet im Jahre 1994.

In etwa 300 m Höhe über NN und über eine Wegstrecke von etwa 5 km wird der Wanderer ebenso wie der Spaziergänger durch vierzehn Stationen geführt, von denen zum Beispiel das Turbinenhaus Niehage eines der Beispiele für Eingriffe des Menschen ist, letztlich ist auch dieser mit seinen Werken Teil seiner Umwelt.

Der von den Kreisjägern getragene „Arbeitskreis Lernort-Natur“ wurde unter anderem unterstützt vom Amt für Landschaftsökologie im Kreis Herford, der Löschgruppe Steinbründorf und auch der damaligen Klasse 4b der Hans-Schwarze-Grundschule im Topsundern, Vlotho sowie weiteren Vereinigungen und vieler Einzelpersonen. Für den Besuch dieser Einrichtung sollte man sich einen Nachmittag freihalten, es muss weder zwingend an einem Sonntag oder einem schönen Sommertag sein, an jedem Tag und auch bei jedem beliebigen Wetter hat der „Naturlehrpfad Bonstapel“ etwas zu bieten:

An der Station 1 des Naturlehrpfades: Hinweistafel am Wanderparkplatz beim Gasthaus "Zur Wilden Sau" in SteinbründorfBild: An der Station 1 des Naturlehrpfades: Hinweistafel am Wanderparkplatz beim Gasthaus „Zur Wilden Sau“ in Steinbründorf

    • Von Station 1 aus, dem Parkplatz, kann die Reise gestartet werden
  • Station 2 ist die Turbine Niehage
  • Station 3 zeigt die Linnenbeeke als Stillgewässer in Form eines alten Mühlenteiches, der jetzt für die Fischzucht genutzt wird
  • Station 4 beschäftigt sich gleichfalls mit der Linnenbeeke, stellt sie aber in ihrem weiteren Verlauf als typischen Mittelgebirgsbach vor
  • An der Station 5 bilden die „Sieben Quellen“ den Quellteich der Linnenbeeke
  • Station 6 erläutert die außergewöhnliche Wuchsform der hier stehenden Rotbuchen
  • Eine Vorwaldzone finden Sie auf Station 8
  • Die Station 9 zeigt eine künstlich angelegte Insektenwand mit vielfältigem Leben
  • Station 10 wird als Blumenwiese eingeordnet, die während der Blühsaison ein buntes Bild bietet
  • Station 12 zeigt und beschreibt die Hecke als landschaftsgestaltendes Element
  • Station 13 schließlich führt zur Wachholderheide als Kulturbiotop, das durch menschliche Nutzung entstanden ist
  • Die Stationen 11/14 sind der Absicht „Kinder malen Natur“ gewidmet

Als Werbung für den Lehrpfad wurde ein „Geburtstagskalender“ herausgegeben. Jedes Monatsblatt ist mit einer Ansicht einer der Stationen-Informationstafeln versehen. Diese Illustrationen können im Bereich „Download“ heruntergeladen werden, aber auch hier.