Archiv: Neuigkeiten 2012

29. Dezember 2012 Noch kurz vor Jahresschluss erreicht uns die Nachricht, dass unser Mitglied Marianne Freundlich verstorben ist. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Köln und blieb uns auch von dort aus verbunden.

16. Dezember 2012 18. Weihnachtsmarkt der Dorfgemeinschaft Exter. Wäre jeder Regentropfen, der herabfiel, eine Schneeflocke, würden wir einen ganz tollen „weißen“ Weihnachtsmarkt erleben. Wirkt sich sicherlich etwas auf die Besucherzahlen aus. Und dabei war es noch drei Tage vorher im Ort so richtig prächtig weihnachtswetterlich.

Was die Veranstaltung selbst angeht, ist es so wie immer. Man trifft sich, plaudert miteinander, die Kinder freuen sich auf den Weihnachtsmann mit seinen kleinen Gaben usw. Auch die Bilder sind sich zum Verwechseln ähnlich, wenn auch für die Besucher seit dem letzten wieder ein Jahr vergangen ist.

Und das funktioniert so schon zum achtzehn Mal. Halt, etwas war doch neu. Bis auf ein Jahr, als wir feststellten, dass Honigwein (Met genannt) auch erhitzt nicht den Geschmack der Exteraner trifft gibt es bei uns, traditionell kann man das nennen, Apfelglühwein mit (wer mag) einem Schuss Calvados veredelt. 2012 bieten wir zusätzlich alkoholfreien Winterpunsch an, ein Apfel-Orangensaft-Gemisch, lecker gewürzt nach Glühweinart. So gegen 18:00 Uhr ist der Einkochtopf fast leer. Sogar der Chronist trinkt mit, zwei Becher …

3. Dezember 2012 Dass sich das Jahre dem Ende zuneigt, merken wir spätestens dann, wenn das neue „Historische Jahrbuch für den Kreis Herford“ erschienen ist. Die Ausgabe 2013 enthält zwei Aufsätze, die Vlotho betreffen. Seit einigen Jahren (oder Ausgaben) laden wir explizit zur Vorstellung solcher Themen in dieser wichtigen regionalen Publikation ein.

Der Autor Gerd Sievers aus Herford berichtet von zwei Männern deutscher Zeitgeschichte (Carl Steinhoff, geboren in Herford, hoher Politiker in der ehemaligen DDR und Fritz Löwenthal, der seinen Wirkungskreis in der jungen Bundesrepublik fand, verstorben im Vlothoer Ortsteil Valdorf). Sein Anliegen war es erfolgreich, im Buchartikel das Wirken dieser Menschen transparent zu machen. Unser Beitrag im neuen Jahrbuch ist dagegen unpolitisch, es ist ein Überblick über die Geschichte der Vlothoer Brauerei Volbracht, auch ziemlich spannend.

Gerd Sievers liest.

Bild: Gerd Sievers liest. Der heutige Abend ist so etwas wie eine kleine Premiere: Leider funktionierte es mit dem geplanten Tagungsort nicht, so dass wir eine inoffizielle Premiere veranstalten. Wir sind in den letzten Wochen mit unserem Treffpunkt innerhalb des gleichen Hauses umgezogen. Der neue Raum ist etwas kleiner, was aber akzeptabel ist, es ist heute abend nur etwas schwierig, zwanzig Besucher in einem Raum unterzubringen, der eher für ein gutes Dutzend geeignet ist. Wie man sieht, fühlt sich niemand benachteiligt, es ist gemütlich und warm.

17. November 2012 31. Konferenz zur Orts- und Regionalgeschichte. In diesem Jahr ist ein hartes Thema angesagt: Steine …!!! Dr-. Martin Büchner, Leiter des Naturkundemuseums Bielefeld i. R. referiert zum Thema „Wenn Steine reden … Zeugen in Landschaftsgeschichte und Baukunst“. Ein guter Teil unser ortsgeschichtlichen Recherchen ist an dieser Substanz menschlicher Bauwerke festzumachen. Gehört doch beispielsweise der Horststein (ein Kalksintergestein aus einer der Fluren Valdorfs, Ortsteil unserer Stadt) zu den stummen Zeitzeugen, denen wir tagtäglich vielfach als eifrig genutztes Baumaterial immer noch begegnen. Oder dem Sandstein, der aus zahllosen kleinen und größeren Steinbrüchen in unserem Bereich, dem nordlippischen Bergland stammt. Für zahlreiche Kirchenbauten wurde er benutzt.

Unser besonderes Anliegen ist der Wittekindstein, ein rätselhafter Gerichtsstein, der noch manches Geheimnis verbirgt. Das ist ein Thema auch für unser Mitglied Mathias Polster, dem Steine zum Beruf und Hobby geworden sind. Wir haben dann auch nur einen der angebotenen Arbeitskreise besucht, den, der sich mit dem Generalthema des Tages auseinandersetzt: „Wenn Steine reden …“ Und wirklich, sie erzählen vieles, wenn man sie unter sachkundiger Anleitung zu verstehen versucht.

Helga Simonsmeier9. November 2012 Es gibt Dinge, die sind unabänderlich. Wir haben erfahren, dass gestern Abend unsere Schiffersfrau Helga Simonsmeier im Alter von 70 Jahren gestorben ist. Sie hatte wesentlichen Anteil an vielen unserer Projekte. Besonders hervorgehoben seien die Schüleraufsätze der Winterberger Schüler aus den Jahren 1951 bis 1956, die lebensnah ein authentisches Bild des damaligen Lebens auf dem Lande vermitteln. Auch das Buch „Die Orgelbauer aus Wehrendorf“ von Marianne Steinmann, der Tochter des Firmengründers, das die Geschichte der Familie Gustav Steinmann und seiner Orgelbauwerkstatt nahebringt, ist ihrem Engagement zu verdanken. Auf keinen Fall vergessen dürfen wir die Erzählungen aus ihrem Leben als Frau eines Binnenschiffers, die unter dem Titel „Heimathafen Vlotho“ erschienen sind. Leider war es ihr nicht vergönnt, die Abschlussgeschichte des Binnenschiffes „Möwe II“ zu verfassen. Wir trauern um Helga als gute und gradlinige Freundin, auf die wir uns verlassen konnten.

30. September 2012 Dieses Mal hat es ein paar Tage gebraucht, bis wir unser Tagebuch aktualisieren können. Eigentlich ist heute der 5. Oktober, an dem wir zum diesjährigen Mühlentag am letzten Sonntag berichten. Grund ist der private Umzug des Chronisten, der mit dem Umzug der Geschäftsstelle der Geschichtswerkstatt eng zusammenhängt. Die Adresse ändert sich nicht, das Haus ist das gleiche. Nach dem augenblicklichen Stand wird so ab Mitte November das Leben wieder normal weitergehen. Doch zurück zum Mühlenfest. Es war wie immer (vielleicht nicht ganz, denn soweit sich feststellen ließ, war der Besuch ein außerordentlich guter, wie es einer der alten Amtmänner Preußens ausgedrückt haben würde in seinen Zeitungsberichten). Ach so, etwas anderes war auch etwas anders: Nach dem mittlerweile obligaten Brotbacken reifte leckerer Platenkuchen im Backhaus heran, wir berichteten davon … und dieses Mal hat der Chronist sogar ein Stück erwischt (genauer formuliert: das letzte). Ist ihm gut bekommen.

6. August 2012 Heute starten wir ein neues Projekt, dessen Abschluss sich einige Zeit hinziehen wird: Vertriebene und Flüchtlinge in unserem Ort. Zu Gast ist Rudolf Grella, den es nach dem II. Weltkrieg von Schlesien nach Exter in die im Sprachgebrauch auch nach der Baugesellschaft „Rote Erde“ benannte Eichholz-Siedlung verschlug. Menschen aus allen ehemaligen Ostgebieten sollten hier eine neue Heimat finden. Lange Jahre Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen Ortsgruppe Exter ist er der kompetente Gesprächspartner. Mit seiner Hilfe werden wir die Situation der damaligen Neubürger Exters dokumentieren können, mit vielen hilfreichen Einblicken in das Vereinsarchiv. Herr Grella schildert, wie er damals über das Flüchtlingslager Elverdissen in unseren Ort kam und hier eine zweite Heimat fand. Recht interessant ist der Umstand, dass er und seine Frau aus Schlesien stammen und sie sich in der alten Heimat vermutlich nie getroffen hätten.

Idyllisch eingebettet in die Landschaft ist sie schon, die Eichholzsiedlung neben dem Verlauf der Glimkestraße in Richtung Wüsten, im Vordergrund ist der alte extersche Möller-Hof zu sehen.

Bild: Idyllisch eingebettet in die Landschaft ist sie schon, die Eichholzsiedlung neben dem Verlauf der Glimkestraße in Richtung Wüsten, im Vordergrund ist der alte extersche Möller-Hof zu sehen.
Heute abend wird viel Grundsätzliches besprochen, im Hinblick auf die zu erwartende Dokumentation (und den knappen Platz im Tagebuch) beschränken wir uns auf einige Notizen. Zum Wissenswerten gehört zum Beispiel, dass in der Siedlung nur Platz zugewiesen bekam, wer zuvor Landwirtschaft betrieben hatte und das hier fortsetzen wollte. Positiv vermerkte Herr Grella die Nachbarschaftshilfe. Vorteilhaft war das neu erschlossene Industriegebiet ganz in der Nähe, in dem viele der hier lebenden Menschen Arbeit fanden. Ihre Kinder und Kindeskinder sind heute in das Ortsgeschehen integriert.

Bevor der Abend sich zum Ende neigt, werden noch Kochrezepte vorgestellt, die durchweg Grundlage für deftig-kräftige Mahlzeiten sind, wie sie eine schwer arbeitende Landbevölkerung nun einmal braucht, was sowohl für Zugezogene und auch Einheimische gilt.

Den Abend beendet ein privat aufgezeichneter Kommentar aus dem WDR 5 zur Situation der Vertriebenen heute, die lakonisch und realistisch als „Aussterbende“ bezeichnet werden. Aktuelles Beispiel sei dafür, dass der Verein Ostpreußischer Vertriebener nur noch 7 % Mitglieder hat, die unter 65 Jahre alt sind.

29. Juli 2012 Die Falkenburg bei Detmold-Berlebeck gilt als die Wiege des Fürstentums Lippe. Bernhard II. und sein Sohn Hermann II. erbauten sie ab 1194 und erweiterten ihr Territorium. Sie galt als uneinnehmbar. Simon III. hielt deshalb hier 1406 den Herzog von Braunschweig gefangen. Auch während der Soester Fehde konnte die Burg nicht eingenommen werden. Sie war noch bis zur Mitte des 16. Jh. bewohnt. Ab 2004 ist wieder Leben auf die Burg. Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und des Lippischen Landesmuseums haben seitdem interessante und überraschende Befunde entdeckt.

Petrus ist uns auch heute gnädig gesinnt und sorgt für strahlend blauen Himmel, geschmückt mit weißen Wolken, die hier über einem aufgemauerten (?) Turmrest stehen.

Bild: Ein Schelm, der Arges dabei denkt; Eines beweist das Foto: Petrus ist uns auch heute gnädig gesinnt und sorgt für strahlend blauen Himmel, geschmückt mit weißen Wolken, die hier über einem aufgemauerten (?) Turmrest stehen.Foto: H.-P. Märgner

Ziel unserer diesjährigen Museumstour ist nicht die Burg alleine. Zuvor ist unser Ziel das Lippische Landesmuseum mit der Sonderausstellung zur Falkenburg. Hier werden bis zum 4. November 2012 die Burgfunde erstmalig in der Region gezeigt. Nach dem Mittagessen geht es dann zu Fuß zur Burg weiter, unter der Führung von Christoph Pompe vom Verein Falkenburg e. V. wird den Teilnehmern ein beeindruckendes Bild dieser Höhenburg vermittelt, auch wenn sie längst zur Ruine wurde. Wer mehr wissen möchte, findet hier ein reiches Angebot an Informationen.

1. Juli 2012 Unsere diesjährige Sommerwanderung führt in die Nachbarstadt Herford. Erste Station ist die Marienkirche auf dem Stiftberg, die im letzten Jahr ihr 1000-jähriges Jubiläum feierte. Bis 1666 gehörten die Menschen, die in den Bauerschaften Exter, Solterwisch und Schwarzenmoor lebten, zu dieser Kirchengemeinde. Dann spaltete sich die Kirchengemeinde Exter ab, zu der Gläubige in Exter und Solterwisch zählten. Einige der Exteraner verblieben bei der Stiftberger Kirchengemeinde. Näheres hierzu ist zu finden in unserem 1997 erschienenen Buch Chronik von Exter mit der 1854 abgeschlossenen Ortschronik des Pfarrer Carl Heinrich Christian Lohmeyer, der von 1836 bis 1860 in unserem Ort wirkte. Das Werk enthält darüber hinaus seine Lebensgeschichte vor dem Hintergrund des damals herrschenden Widerstreites zwischen Pietismus und Rationalismus.

Kirchenbesichtigung von außen, im Bild die Marienkirche am Herforder Stift Berg, deren Gründung auf eine Marienerscheinung zurückgehen soll.

Bild: Kirchenbesichtigung von außen, im Bild die Marienkirche am Herforder Stift Berg, deren Gründung auf eine Marienerscheinung zurückgehen soll.

Auf seine unnachahmliche Art bringt uns der Herforder Stadtführer Matthias Polster die Baugeschichte dieser Kirche nahe. Schon 2008 half er uns mit einem baugeschichtlichen Aufsatz in unserem Beitrag zur Ortsgeschichte „750 Jahre Kirche in Valdorf“ zum Gotteshaus in unserer Nachbargemeinde zur Verfügung. Etwa eineinhalb Stunden Kirchenführung bis hoch hinauf auf den Dachboden vergehen wie im Fluge, bedrückend der Hinweis, dass über den Besuchern der Kirche 25 Tonnen Stein-Gewölbe lasten. Noch nicht lange bekannt, aber aufschlußreich ist die Verwendung des Kalksinters Valdorfer Horststein, vor tausend Jahren schon begehrt als leichtes und stabiles Baumaterial.

Bielefelder Fernmeldeturm

Bild: Unseren Abschluss begehen wir mit einem kleinen Imbiss am Südhang des Stuckenberges, vom dem aus wir einen wunderbaren Blick geboten bekommen. Er reicht weit über das Ravensberger Land in Richtung Teutoburger Wald bis hin zum Bielefelder Fernmeldeturm Hünenburg in etwa 20 km Entfernung. Wenn bis auf ein paar wenig störende Regentropfen das Wetter heute beste Wanderqualität hat, ist es doch schade, dass die Sicht nicht sonderlich klar ist.

Der zweite Teil, die Wanderung führt uns über den Stuckenberg Herford, an den sich der Salzuflener Stadtforst anschließt. Die dort heute noch vorhandenen Landwehren gehörten zu den alten Rittergütern, von denen Pastor Lohmeyer auch in seiner Chronik schrieb: „Nach einigen noch vorhandenen Urkunden im Archiv zu Minden hat der deutsche Kaiser Ludwig der Fromme die Lehnsherrlichkeit dieses Guts der Abtei von Herford übertragen. Nachmals sehen wir vier große Grundgüter und mehrere Ritterburgen, welche alle auf dem Grunde von Seligenwörden liegen.“ Auf Seligenwörden wurden die Abgaben gesammelt, die für das Kloster Herford bestimmt waren, dem dieses Gut gehörte.

4. Juni 2012 Thema des Abends ist Ahnenforschung zu den Familien Jöst und Twelsiek. „Als meine Tochter bei ihrer Heirat den Namen wechselte, habe ich mich gleich an die Erforschung der Familie Twelsiek gemacht“!, bemerkt der Referent Dieter Jöst. Auch er stellte fest, dass die Quellen der Twelsieks in Exter zu finden sind. Solange dieser Link (Grundlage sind Landkreise) noch funktioniert (die Abschaltung der Seite ist avisiert), kann man feststellen, dass die Konzentration der Telefonteilnehmer dieses Namens im Kreis Herford am höchsten ist.

4. Juni 2012

Bild: Nach längerer Zeit treffen wir uns heute wieder in der Gaststätte Tennishalle in Exter. Es ist gut, dass wir diesen Ort gewählt hatten: in unserem Treffpunkt wäre es mehr als eng geworden. Angenehm überrascht sind wir vom Effekt nach der Renovierung durch neue Pächter. Der Raum wirkt bei gleicher Grundfläche durch geschickt platzierte Möblierung und ein neues Outfit angenehm größer.

Bei der Einführung in den Abend schildert A. W. König von der Geschichtswerkstatt die Entwicklung unseres Ortes und geht auf dieser Grundlage besonders auf die Ansiedlung Exter Nr. 21 ein, die als Ursprung der Twelsieks anzusehen ist. Anschließend schildert Dieter Jöst (im Bild direkt unter der Hand des stehenden A. W. KÖnigs zu sehen) seine Forschungen. Diese Kombination kommt gut an. Wir weisen darauf hin, dass wir zur Zeit die Kirchenbücher von Exter (1666 beginnend) erst einmal bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts in heutige Schrift übertragen und damit zumindest die Forschungen in diesen Dokumenten etwas erleichtern. Ein wesentlicher Effekt ist dabei, dass die wertvollen Originale, die mittlerweile im Landeskirchenamt Bielefeld liegen, dadurch geschont werden. Nicht leisten können wir dagegen die Zusammenführungen zu Familien, das möchten wir schon den Familienforschern überlassen.

28. Mai 2012 Bei erwartungsgemäß strahlendem Sonnenschein feiern wir gemeinsam mit dem Verein Windmühle Exter den Deutschen Mühlentag. Heute ist es besonderer Anlass zusätzlich gegeben: Die Einweihung des neuen Backhauses, eine Einrichtung, die zu einer Museumsanlage gehört. Doch das ist für die Mühlenfreunde kein Grund sich auszuruhen, das nächste Projekt, eine Remise, ist angestoßen und es wird weitergehen. Was sonst noch vom Mühlentag zu berichten ist, ist eigentlich eine Wiederholung unserer bisherigen Tagebucheinträge. Was auch nicht neu ist, aber immer Anlass zur Freude gibt, sind die fröhlichen Gesichter der Besucher. Darunter auch viele Kinder. Ihnen kann jetzt anschaulich nahegebracht werden, dass Brot nicht einfach eine Sache ist, die im Supermarkt in einer Plastiktüte liegt, oder ungeschnitten am Bäckereitresen.

28. Mai 2012

28. Mai 2012

28. Mai 2012

28. Mai 2012

Bilder: Lindemanns Mühle auf Fotos, ob von innen oder von außen, sind in diesem Tagebuch schon einige zu finden. Ein seltener Anblick ist durchgeglühtes Buchenholz im Backofen, das den Teigrohlingen noch Platz machen muss. Sie werden bei Temperaturen zwischen 250 bis 300 Grad Celsius im Steingewölbe zum fertigen Brot gebacken. Ist das geschehen, haben in der dann noch vorhandenen Restwärme (eher -hitze) vorbereitete Backbleche Gelegenheit, frischen, nicht minder leckerem Platenkuchen * zu produzieren. Die Bilderreihe lässt sich einfach betiteln mit „Vorher und nachher“.Was den Platenkuchen angeht, war die Fotografin viieel zu spät am Platz …!

Der quasi erste frische und selbstbackene Brotlaib hat eine besondere Aufgabe: Beim schon traditionellen ökumenischen Pfingstgottesdienst der Vlothoer Kirchengemeinden brechen die gemeinsam predigenden Pfarrer KOnrad Kobintzki (Katholische Kirchengemeinden St. Hedwig/Heilig Kreuz) und Ralf Steiner (Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Exter) ein vor Ort frisch gebackenes und mit einem Kreuz versehenes Brot und verteilen die Stücke an die Gottesdienstbesucher.

23. Mai 2012 „Ich habe das Klingeln der Kleinbahn immer so gerne gehört“, wird von einer Besucherin mit etwas Wehmut gestanden. Wir sind wieder zu Gast im Gemeindehaus Valdorf und zeigen unseren ersten Film zur Vlothoer Geschichte mit dem Titel „Zucker, Bier und Bimmelbahn“. Gedreht und zusammengestellt wurde er 1997, gesehen wird er so immer noch gerne, auch wenn ihn mancher der Besucher zu Hause hat als Video oder moderner auf DVD. Als Großbild auf einer Leinwand wirkt er eben ganz anders, auch wenn die TV-Geräte heutzutage sich allmählich diesen Formaten nähern. Außerdem haben die Zuschauer Gelegenheit, die Filmemacher direkt anzusprechen …

23. Mai 2012 

Den Klingel-Wunsch können wir mit einer kurzen Szene erfüllen, in der die Herforder Kleinbahn (zu jenem Zeitpunkt optisch eher mit einer Straßenbahn vergleichbar) durch das Salzetal in Exter fährt. Es ist schön, dass wir vielen älteren Valdorfern mit unserer Dokumentation eine kleine Freude machen können, wenn auch die Bilder, die wir zusammengestellt haben, bei manchem ein wenig Nachdenklichkeit hervorrufen. Geschichte und besonders Ortsgeschichte muss eben nicht unbedingt staubtrocken dargestellt werden.

8. Mai 2012

8. Mai 2012 Nachlese – zum 27. April 2012. Beim Besuch der Windmühle Exter durch die Grundschul­kinder­-Gruppe haben wir nicht nur die Video-Kamera eingesetzt sondern auch fleißig Digitalbilder für unser Archiv „geschossen“. Sie sind nicht für weitergehende Veröffentlichung vorgesehen. Wir haben dieses Material allerdings mit Video-Aufnahmen von früheren Mühlenfesten gemischt und zeigen heute nachmittag den Teilnehmern und einigen Schülern mehr den Zusammenschnitt von etwa 17 Minuten Länge.

Zeit und Materialauswahl lassen keine Langeweile aufkommen. Wir zeigen die Mühle in Aktion mit sich drehenden Flügeln, was sehr gut ankommt; in der letzten Woche fehlte leider der Wind. Die Jungs empfinden die Traktorenparade von 2009 als besonders spannend, die Mädchen sind angetan davon, sich auf Bildern wiederzufinden. Analysieren müssen wir solche Beobachtungen sicher nicht. Insgesamt kam die Aktion zur Windmühle Exter gut an. Wir machen gerne weiter und freuen uns über positives Echo. Wer weiß, vielleicht geben wir bei dem einen oder der anderen einen vorsichtigen Anstoß in Richtung Ortsgeschichte.

28. April 2012 Die neuen Termine zum Burggemunkel 2012/13 liegen vor. Aufgenommen haben wir zusätzlich die Termine für Gästeführungen im gleichen Zeitraum, soweit sie festgelegt sind.

27. April 2012 Zu Beginn des Jahres wurden wir vom Offenen Ganztag* der Grundschule Exter auf eine mögliche Zusammenarbeit zwecks Erweiterung des Nachmittagsangebotes angesprochen. Nach der ersten gemeinsamen Diskussion stand fest, dass wir mit unserem Anliegen in erster Linie die Kinder der Klassen 3 und 4 ansprechen könnten. Es ging nun um das Was und das Wie. Lebendig sollte die Ortsgeschichte vermittelt werden, nicht beschränkt auf „Flachware“, also Bilder und Texte, zu denen nur spärliches Interesse zu erwarten war. Als erstes Objekt dachten wir an die Windmühle in Exter, die in den letzten Jahren durch die Aktivitäten des Vereins Windmühle Exter sehr stark in die öffentliche Wahrnehmung gerückt ist. Wir sprachen den Vorstand des Vereins an und liefen offene Türen ein.
* Für Leser unserer Seite, die mit dem Begriff nicht vertraut sind, hier die Erläuterung.

Ansicht des Geländes

Bild: Ansicht des Geländes aus einem einmaligen (vorübergehenden) Blickwinkel: Die Fotografin befand sich im neu errichteten Backhaus an der Windmühle und knipste durch ein noch nicht geschlossenes Gefach der Wand des Fachwerkbaus.

Heute ist es so weit, etwa fünfzehn Kinder machen sich unter Begleitung des Ganztagspersonals und einiger unserer Mitglieder auf den Weg quer durch Exter auf Nebenstraßen. Petrus ist gnädig gestimmt und hält erwarteten Regen zurück, nur mit dem Wind klappt es nicht. Wir können die Mühle nicht zum Drehen bringen. Schade. Trotzdem macht es allen Beteiligten Spaß, den Betreuerinnen, den Mühlenleuten und uns. Ganz besonders den Kindern, die anders als an offiziellen Mühlentagen heute ausschließlich im Mittelpunkt stehen. Das halb fertige Backhaus wird besichtigt, am nächsten Mühlentag (Pfingstmontag) soll es bereit sein zur offziellen Einweihung. Interesse findet der Sackaufzug. Vorher aber erzählte der Vorsitzende des Mühlenvereins die Geschichte der Mühle, deren Alter von nunmehr 162 Jahren von den Kindern beeindruckt zur Kenntnis genommen wurde.

Die Windmühle in unserem Stadtteil ist offizielle Zweigstelle des Standesamtes Vlotho und das Interesse an einem solchen Angebot steigt ständig. Im letzten Jahr schlossen etwa zwei Dutzend Paare den Bund fürs Leben. Keine Frage, dass die Kinder (allen voran die Mädchen) die Anregung annehmen, selbst einmal Platz zu nehmen als Standesbeamte, Braut und Bräutigam und Trauzeugen. Die „Zeremonie“ geht rasch von Statten, das erste (und letzte) Wort der „Standesbeamtin“ ist unter Beifall der Zuschauer: „Ihr dürft euch jetzt küssen!“. So schnell kann das im (freundlich) als bedächtig bezeichneten Ravensberger Land gehen.

Nach etwa zweieinhalb Stunden können wir als Bilanz ziehen, dass der Auftakt erfolgreich ist. Welches Objekt im Ort das nächste sein könnte, hatten wir im Vorfeld besprochen und den heutigen Tag abgewartet. Wir machen weiter …

Die Gesichter zeigen es, wie immer herrscht eine fröhliche und konstruktive Athmosphäre.

Bild: Die Gesichter zeigen es, wie immer herrscht eine fröhliche und konstruktive Athmosphäre. Nicht mit im Bild ist der für das Knipsen zuständige Chronist.

23. April 2012 Heute abend lassen wir andere für uns arbeiten: Längst verstorbene, aber auch noch lebende Bücherschreiber. Im Laufe unserer über zwanzigjährigen Tätigkeit hat sich bei uns viel sachbezogene Literatur eingefunden, die wir vorstellen. Dazu gehört u. a. ein kommentiertes Verzeichnis alter Akten der Ravensbergischen Landesverwaltung aus vielen Jahrhunderten ebenso wie ein Heimatroman aus der Lippischen Nach­barschaft, der das Leben der Lippischen Wanderziegler schildert. Das neue Ortsnamenbuch zum Kreis Herford liegt auf dem Tisch, eine humoristische Reisebeschreibung längs der Weser von 1863 daneben und vieles andere. Wir zeigen außer zeitgenössischer Unterhaltung die wissenschaftlichen Grundlagen unserer Arbeitsergebnisse, lesen Informatives und Ergötzliches vor. Es ist ein netter und fröhlicher Abend.

Haupteingang des Weser-Gymnasiums in Vlotho im Frühlingsschmuck

Bild: Haupteingang des Weser-Gymnasiums in Vlotho im Frühlingsschmuck

22. April 2012 Das ist neu: Der erste Familientag in Vlotho, angeregt von der GLV (Grüne Liste Vlotho). Er funktioniert: An die 70 (in Worten: siebzig) Vereine und Institutionen aus allen Vlothoer Ortsteilen treffen sich im Weser-Gymnasium und präsentierten sich und ihr Anliegen, zugeschnitten auf das Stichwort Familie. Auch wir sind dabei und möchten uns den anderen Ausstellern anschließen, die dem Schulleiter, OStD J. Twele für die Bereitschaft danken, sein „Reich“ dafür zur Verfügung zu stellen.

Veranstaltungskonkurrenz gibt es natürlich wie immer, aber der überaus gute Besuch ist ein Zeichen für das Interesse der Vlothoer (und vieler Besucher aus dem Umland). Was uns angeht, könnte die Resonanz etwas besser sein, doch die ansonsten ausgezeichnete räumliche Situation zeigt uns als etwas nebenan platziert. Andererseits sollten wir uns bei einem eventuellen nächsten Einsatz im gleichen Umfeld mit einem Mitmach-Angebot präsentieren, über das man einfach stolpern muss. Nur alte Schulbücher und Bilder aus der schulischen Geschichte der Stadt mit ihren Ortsteilen zu zeigen, bringt’s nicht immer.

18. März 2012 Die Vorarbeiten sind abgeschlossen, jetzt muss noch gedruckt werden und wir legen eine weitere Ausgabe in unserer Reihe „gw-splitter“ vor, in der wir kurze Berichte zur Ortsgeschichte zusammenfassen, für die ein eigenes Heft zu aufwändig wäre. Die Geschichte zur Titelgeschichte zum Binnenfrachtschiff „Klostersande“ lesen Sie hier. Es freut uns, dass wir als kleiner Verein weit über Ostwestfalen-Lippe hinaus Beachtung finden. Ohne Internet wäre das nicht möglich, wie wir an anderen Beispielen immer wieder feststellen können. – Ein Juwel in der neuen Ausgabe, wie es die Kindheitserlebnisse (1900 – 1910) des lippischen Heimatforschers Wilhelm Süvern sind, verdanken wir einem weiteren Kontakt auf diesem Wege.

Eine Erweiterung haben wir nachgetragen: Zeitungsberichte aus dem Amt Vlotho zeigt, was seinerzeit der Amtmann seinem Landrat über die Situation vor Ort mitgeteilt hat. Es ging nicht nur um Erdfrüchte, auch Wetter, Krankheiten und sonstige Geschehnisse waren zu notieren: Für den Regionalforscher eine wahre Fundgrube … Informationen über alte Sorten, die augenblicklich eine kleine Renaissance erleben, finden Sie über diesen Artikel auch. (Anmerkung des Chronisten: Sie sieht schon eigenartig aus, die Kombination aus dunkelvioletten und sattgelben Bratkartoffeln, aber mit Schmant und Schnibbelschinken: Einfach lecker!)

10. März 2012 Wir haben es sehr bedauert, unser Gästebuch vor einiger Zeit erst einmal „dicht“ gemacht zu haben. Leider aber wurde es immer wieder vollgespammt, wie es so schön in neuhochdeutschinternetisch heißt. Sei’s drum, wir machen einen erneuten Versuch, unseren Besuchern diesen Weg des feed backs (auch wieder „neuhoch…“) anzubieten. Mal schauen.

2. März 2012 Heute sind wir Gast des Seniorenkreises der CDU Vlotho. Auf dem Programm steht unser Film „Zucker, Bier und Bimmelbahn“ (Näheres s. 6. Februar 2012). Das „Bier“ steht für die ehemalige Vlothoer Brauerei Volbracht, deren Geschichte wir ausführlicher erforschen konnten und an die Filmvorführung einen Vortrag darüber anschließen.

Die anwesenden Damen und Herren honorieren unsere Ausführungen in Film und Wort mit angeregter Diskussion und wie bei solchen Gelegenheiten nicht selten üblich, erhalten wir manche zusätzliche Information. So soll es sein, denn vieles erfahren wir nur durch Zeitzeugen, die mittendrin im Geschehen waren und uns Anlass geben, solcherart Gehörtes weiter zu verfolgen. Vielen Dank. Und über die Einladung zum Herbst hin freuen wir uns.

28. Februar 2012 Irgendwann heute im Laufe des Vormittags war es soweit:

>>>    50.000    <<<
Dieser Meilenstein verdient, hier notiert zu werden. Er ist die Anzahl der Besucherkontakte auf unserer Seite seitdem wir die Zugriffe zählen, das war irgendwann im Jahr 2001. Im Netz präsent sind wir seit Ende 1998 schon vorher (da passte unser Angebot mit Daten und Grafiken noch auf eine 3,5″-Diskette). Mal schauen, wie lange es bis zur Verdoppelung dauert…

Ein Blick zurück in den August 2009

Bild: Ein Blick zurück in den August 2009. Der Zustand der Straße zeigt: Noch ist die Johanne-Stelzer-Straße Neubaugebiet, mitten in Exter. Sehr viel hat sich seither nicht verändert, wie anderswo auch, hat die Baukonjunktur gelitten und es wird noch einige Zeit dauern, bis alle Bauplätze belegt sind. Das Dach des Hauses im Vordergrund erinnert daran, dass dieses Neubaugebiet ursprünglich als „Solarsiedlung“ im Gespräch war.

22. Februar 2012 Heute abend treten wir wieder massiv an zwei Standorten auf: Die Steinbründorfer (und auch Wehrendorfer) schwelgen in schulischen Erinnerungen, im Gemeindehaus in Exter ist Annegret Arnhölter zu Gast beim Abendkreis der Kirchengemeinde. Fast eine ganze Stunde lang folgen zweiundzwanzig Zuhörerinnen ihrem Bericht zur Entwicklung des Hebammenberufes im Laufe politischer Wandlungen. Platz finden viele Erinnerungen der anwesenden Damen an die letzte Dorfhebamme in Exter: Johanne Stelzer. Dass es heute im Dorfmittelpunkt eine Johanne-Stelzer-Straße gibt, begrüßen alle und halten es für angebracht, dass dieser couragierten Frau ein solches Denkmal gesetzt wurde. Es war aber nicht immer so, dass das Gedenken an verdienstvollen „Frauen aus dem Volke“ so wachgehalten wird.

22. Februar 2012 Das Jahr beginnt richtig erst, wenn wir zu Besuch in Wehrendorf sind. Thema des diesjährigen „Dorf-Winterabends“ ist die ehemalige Bauerschaft Steinbründorf, die über sechzig Jahre lang sogar eine eigene Schule hatte.

Die Chronik dieser Bildungseinrichtung steht im Vordergrund. Wir können darüber hinaus berichten, wann die Straße nach Hohenhausen im damaligen Fürstentum Lippe gebaut wurde, mit welchen Problemen mancher Lehrer in der Dienstwohnung zu kämpfen hatte. Der Bericht zum Untergang der Schule Anfang der 1960er-Jahre weckt in manchem der Besucher wehmütige Erinnerungen. Angeregte Diskussionen gibt es um alte Klassenaufnahmen, die uns zur Verfügung gestellt wurden und mancher erkennt sich und andere wieder, von denen es mitunter schon lange heißt: „Der (oder auch Die) lebt nun nicht mehr …“

"Ein volles Haus, das freut einen denn auch", sagt der Ostwestfale.

Bild: „Ein volles Haus, das freut einen denn auch“, sagt der Ostwestfale. Wie im Bild erkennbar, ist der Saal des Gemeindehauses Wehrendorf bis auf den letzten Platz besetzt. Der auffällig freie Stuhl im Vordergrund rechts, vor Laptop und Beamer für die Bildanzeige, gehört zum Fotografierenden. Auf der Suche nach einem möglichst günstigen Blickwinkel musste er sich zwangsläufig erheben. Das Sitzmöbel an der anderen Tischseite ist verwaist bis zur Ablösung von Sabine Niemann, die zum Zeitpunkt des Schnappschusses auf der Bühne liest.

Wir zeigen zur Schulchronik Klassenfotos, die wir zum Thema noch kurzfristig erhalten hatten. Solche Bilder zeitlich einzuordnen und sogar zu bestimmen, wer wo darauf zu sehen ist, müssen wir Zeitzeugen überlassen. Erfreulicherweise können wir notieren, wen von den Anwesenden wir im Laufe des Jahres besuchen dürfen, um solche Angaben festhalten zu können.

Steinbründorf besteht nicht nur aus ehemaliger Schule und der gegegenüber liegenden Gasthaus mit dem urigen Namen „Zur Wilden Sau“. Mit dem 342 m hohen Bonstapel befindet sich hier der höchste Berg im Kreis Herford. Manche Sage und Erzählung rankt sich um ihn. Auch absonderliche Theorien und Rückblicke in Germanenzeiten haben wir gesammelt. Eigentlich wäre das irgendwann einen eigenen Beitrag zur Ortsgeschichte wert.

Ergänzend zur Schulgeschichte zeigen wir Fotoimpressionen aus alten und neuen Zeiten. Sie zeigen, dass sich im Grunde genommen wenig geändert hat. Die Landschaft in den nordwestlichen Ausläufern des Lippischen Berglandes zeigt mit ihren Anhöhen, Waldstücken und verstreuten Gehöften immer noch, dass wir hier leben, wo andere Urlaub machen oder Erholung in den Bädern Bad Senkelteich und Bad Seebruch suchen. Die sind freilich im nahegelegenen Valdorf zu finden, dessen Name auch offiziell im gleichnamigen Vlothoer Stadtteil weiterlebt.

6. Februar 20126. Februar 2012 Heute machen wir das, was wir immer wieder gerne machen: Mit Pfunden wuchern. Wir lassen Ergebnisse unserer Tätigkeit Revue passieren, die vor dreizehn Jahren ihren Anfang nahmen. In kleiner Runde zeigen wir im Treffpunkt Geschichtswerkstatt unsere Filmprojekte am Stück. Das sind nahezu zwei Stunden Ortsgeschichte total.

Sie führen uns in die Zeit um die Jahrhundertwende 1900, in ein Vlotho mit Zuckerfabriken (Zucker …), Brauereien (… Bier …) und als Endpunkt der Herforder Kleinbahnen (… Bimmelbahn) am für die wirtschaftliche Entwicklung wichtigen Weserhafen. Die Kleinbahn verband unsere Stadt quer durch den Kreis Herford mit anderen Orten, wobei der damaligen Gemeinde Exter unsere besondere Aufmerksamkeit gilt. In den 1960er-Jahren freilich kam das Ende dieses anfänglich viel versprechenden Verkehrsmittels.

6. Februar 2012Mehr Gegenwartsnähe bringt der Bericht zum Autobahnbau (…mitten durch) Exter Ende der 1930er Jahre bis hin zum sechstreifigen Ausbau um das Jahr 2000. Ein gewaltiger Schritt über tausend Jahre zurück ist der Geschichte von (Burg und Herrschaft Vlotho) gewidmet mitsamt den Vorläufern „Hünenburg“ und „Schwedenschanze“. Wir begleiten dieses heutige Ausflugsziel hoch über der Weser auf dem Amtshausberg durch seine spannende Geschichte, die sich als Spiegel der Kleinstaaterei durch die Jahrhunderte hindurch zeigt.

Mit den 1997, 1999 und 2001 vorgestellten Filmproduktionen zeigen wir bemerkenswerte Geschichte in einer kleinen Region, die nicht nur seit über 5000 Jahren besiedelt ist sondern durch ihre geografische Lage zwischen zwei Höhenzügen Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrswege in alle Himmelsrichtungen war und ist. Besonders in der heutigen Nachschau fällt uns auf, dass viele der dargestellten Projekte zur Stadtentwicklung, nicht oder anders verwirklicht wurden als angedacht. So geben unsere Dokumentationen einen reizvollen Einblick in Absichten und Bemühungen, den Bürgern in der Stadt Vlotho mit ihrer Umgebung ein ansprechendes Umfeld zu bieten. Und so manches ist zwischendurch Teil der Ortsgeschichte geworden.

6. Februar 2012In den vergangenen Jahren haben wir mehrere Male unsere Produktionen im Block gezeigt, etwa als „Ladenkino“ im Rahmen der Aktionen zur Entwicklung der Stadtmitte. Manches des Gezeigten würden wir aus heutiger Sicht wahrscheinlich anders angehen. Andererseits zeigt die wenn auch heute geringere, doch noch immer vorhandene Nachfrage nach diesen Filmen, dass wir wertvolle Beiträge zur Ortsgeschichte zusammengestellt haben. Bei der Nachschau während unserer Vorführungen fällt uns immer wieder ein Stichwort auf, über das nachzudenken sich lohnt. Ob solche Anregungen ausreichend sind, ein viertes Film-Projekt dieser Art zu starten, ist nicht absehbar.

In diesem Rahmen möchten wir das Angebot wiederholen, das wir unseren Besuchern zum Abschied mit auf den Heimweg (durch heute abend mit etwa -13 Grad Ceslsius reichlich frischen Temperaturen in Exter) geben: Wer einen ganz besonderen Programmpunkt für ein Treffen im eigenen Verein oder sonstwo in und um Vlotho sucht, mag uns ansprechen. Reden wir drüber…

1. Januar 2012 Alles Gute für das neue Jahr … und alles Gute für unsere Arbeit (2012 schenkt uns dafür einen zusätzlichen Tag!)