15.12.2019 Bis gestern sah es wettermäßig mächtig trübe im wahrsten Sinne des Wortes aus, Petrus hatte jedoch ein Einsehen und auf dem linken Bild im Anschluss an diesen Text sieht man das auf den abendlichen Höhepunkt wartende Publikum im Trockenen. Heute ist der Dritte Adventssonntag und in Exter findet in diesem Jahr rund um die örtliche Evangelische Grundschule im Ort ein ganz besonderer Weihnachtsmarkt statt, der wie schon 24x zuvor von den örtlichen Vereinen organisiert und ausgerichtet wird. Und damit ist der Chronist beim Thema: Heute findet dieses Dorffest zum 25. Mal statt.
Das ist eine beachtliche Reihe von Jahren mit immer wieder aufwändiger Vorbereitungszeit. In der Region dürfen wir uns »Mutter« der regionalen Vereins-Weihnachtsmärkte nennen, denn es gab und gibt viele Nachahmer. Das freut uns selbstverständlich … Der Reinerlös aus dieser Veranstaltung kommt wieder einem gemeinnützigen Projekt im Ort zu Gute. Heute gibt einen besonderen Höhepunkt: Das von einem Gönner gesponserte professionelle Feuerwerk. Nur so nebenbei bemerkt: von Anfang an war der Chronist in dieser Veranstaltungsreihe mit von der Partie …
30.11.2019 Mit einem enormen Echo hatten wir schon gerechnet, wenn es uns heute darum ging, die jüngste Geschichte unserer Stadt mit Tönen und in Bildern lebendig zu machen. In unserem aktuellen Film mit dem Titel »Die Kraft der Träume« liegt der Schwerpunkt in der Umgestaltung Vlothos in den 1970er/80er-Jahren, die wortwörtlich einschneidende Maßnahmen mit sich brachte. Viele unserer Besucher am heutigen Abend im Weser-Gymnasium Vlotho haben so Gelegenheit, im Zeitraffer all das nachzuerleben, was sie in diesem Zeitraum aktiv erlebt und begleitet haben. Der Beifall an diesem Abend tut gut …
06.11.2019 »KISS« = Kultur im Simeonsstift! – Das Simeonsstift ist ein Alten- und Pflegeheim in Vlotho-Valdorf. Es geht zurück auf Eberhard Delius (1835 – 1879), der im seinerzeit noch selbständigen Ortsteil Valdorf im Amt Vlotho als Pfarrer der dortigen Kirchengemeinde wirkte und der das damalige Krankenhaus bauen ließ, aus dem sich das heutige Senioren-Heim entwickelt hat. »KISS« wurde für die Bewohner gegründet und bietet Unterhaltung mit kulturellen Veranstaltungen. Wir sind seit einiger Zeit mit dabei und zeigen heute unseren ersten lokalhistorischen Film »Zucker, Bier und Bimmelbahn«, dessen Name für sich spricht. Es geht um Vlotho, um Zucker, Vlothoer Brauereikunst, den Vlothoer Hafen und die bis 1962 verkehrende Kleinbahn als eine der Verbindungen mit der Kreisstadt Herford und anderen Orten. Das Thema kommt an, die meisten der Anwesenden sind Einheimische und verbinden mit dem zu Sehenden viele Erinnerungen.
04.11.2019 »Inkäuben ohne Internet«ist das Gesprächsthema unserer plattdeutschen Runde heute. Fahrende Händler, Vieh- und Krammärkte, Tante-Emma-Läden und Versandhaus Kataloge sind nur ein Teil des analogen Einkaufs. Bei Kaffee und Kuchen entspinnt sich eine lebhafte Diskussion, die größtenteils auf hochdeutsch erfolgt. Im nächsten Jahr wird die Gesprächsrunde in anderer Form fortgeführt, ohne den Schwerpunkt auf die plattdeutsche Sprache zu lenken. Wir freuen uns auf viele weitere Alltagsthemen und Beiträge aus dem näheren Umfeld.
29.09.2019 Dem Chronisten und seiner Frau ist Mitte der 1980er-Jahre die damals vor dem Verfall stehende Windmühle in unserem Ort ans Herz gewachsen. Es war sehr erfreulich, dass sich viele Menschen in Exter, aber auch in Nachbarorten für dieses Objekt ins Zeug gelegt haben. Er hat weiterhin feststellen können, dass die jeweiligen Mühlentage, in denen der seitdem unter Denkmalschutz stehende Bau für Besucher geöffnet ist und besichtigt werden kann, bis auf gaanz wenige Ausnahmen unter günstigsten Wetterbedingungen standen. Bis auf in der Nachschau gefühlte zwei Tage …
Bild: Mit der Mühle im Hintergrund sind wir im Bild im vorderen Zelt zu finden, genauer lokalisiert in der rechten Hälfte. Und netten Besuch haben wir im Moment auch…
Einer von diesen liegt jetzt hinter uns und wenn man Bilanz zieht, dann war der Besuch nicht so rauschend (Der immer wieder einsetzende Nieselregen zwar auch nicht, aber trotzdem…!). Nun, etliche Unentwegte ließen es sich nicht nehmen, sich heute erneut dem historischen Bauwerk zu widmen. Wir waren natürlich wieder mit von der Partie, allein schon deswegen, weil sich bei solchen Gelegenheiten immer wieder wichtige Kontakte und neue Erkenntnisse ergeben. Sei es drum: »Im nächsten Jahr ist ein regnerischer Tag wie dieser sicher vergessen…«
21. Sept. 2019 »Vlothoer Gaststätten, Cafés und Hotels (Ein Spaziergang durch die Vlothoer Gastronomie vom Bliekenend zur Horst)« – In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es im Vlothoer Stadtgebiet etwa 32 gastronomische Betriebe, 23 Gaststätten, zwei Cafés und sieben Hotels. 2019 existieren davon noch vier Gaststätten, ein Café und kein Hotel. In Erinnerung an diese Stätten der Gastlichkeit und deren Betreiber wurde der Vortrag auf Einladung des Heimatvereins von Klaus Kauczok im Heimatmuseum konzipiert. Dabei wurde auch die umfangreiche Ansichtskartensammlung unseres Mitglieds Rainer Niemann (†) als anschauliche Untermalung des Vortrages benutzt.
Sept. 2019 Unser Beitrag im September auf der Kulturbühne des KISS (= »Kultur im Simeonsstift«) im Vlothoer Ortsteil Valdorf bestand aus einem plattdeutschen Quiz, Geschichten und Gedichten in heimatlicher Mundart. Die interessierten Zuhörer erinnerten sich gerne der Klänge ihrer Jugendzeit und verstanden erstaunlich viel von unserer alten Sprache. Die Geschichte vom »Schmiedchen iut Builefeld«*, der mit Bauernschläue sogar Petrus überlistete, löste allgemeine Heiterkeit aus, besonders als sich herausstellte, dass eine Bielefelderin noch pfiffiger war. Das tat dem überwiegend weiblichen Publikum gut. Die Anwesenden freuen sich schon auf den Vortrag in unserem Angebot am 6. November.
* Weil unsere Internetseite auch in anderen Regionen gelesen wird, übersetzen wir gerne diese Passage: »Schmied aus Bielefeld«. Und nach neuesten Erkenntnissen existiert unsere Nachbarstadt denn doch …
02.09.2019 Es ist hier das erste Mal, dass der Chronist im Tagebuch noch vor der Veranstaltung einen Hinweis auf das Thema des Vortrags im »Plattdeutschen Gesprächskreis« gab. Es geht hier um das »puckern« … häh, was ist das denn? Werden hier etwa heimlich zarte Bande geknüpft, indem ER sich der Umworbenen nähert? Weit gefehlt, die Wahrheit ist wie so oft ganz anders!
Bild: Vor der Werft Büsching & Rosemeier ist die wohl kurz vor dem Stapellauf liegende »Klostersande« zu sehen.
Heute hat unser plattdeutscher Gesprächskreis »Wui küert Platt« einen besonderen Gast. Wilhelm Weber aus Uffeln berichtet über den Schiffbau an der Weser im Allgemeinen und die Werft B«sching und Rosemeier im Besonderen. Anfangs produzierte man vorwiegend Lastschiffe für die Schiffsfracht auf der Weser, später auch für das Ausland und sogar drei Mal im Rahmen der Entwicklungshilfe Fähren für verschiedene Länder Afrikas.
Bild: Die »Moby Dick « ist ein wirklich originelles Project.
Als besonderes Highlight ist der Bau des Ausflugschiffes »Moby Dick« zu sehen, das in den 1970er Jahren zur Belebung des Tourismus in Berlin in Auftrag gegeben wurde. Das einem Wal nachempfundene Äußere mit Bartenmaul und Fluke lockt noch heute zu Ausflügen und Familienfeiern auf dem Tegeler See. Die »Moby Dick« hat es sogar bis auf eine Briefmarke geschafft und wurde auch in einem Gemälde verewigt, wie man es aus der Internet-Enzyklopedie »Wikipedia« erfahren kann.
Bild: Die Werft »Rasche« befindet sich ebenfalls am rechten Weserufer, nur einige hundert Meter weit stromaufwärts.
Ergänzend möchte der Chronist zu diesem Thema beitragen, dass im Norden Deutschlands noch ein weiteres interessantes Zeitzeugnis zu bewundern ist: Im Elmshorner Hafen liegt als Museumsschiff das Binnenmotorfrachtschiff »Klostersande«, das seinerzeit von der Firma Kölln (die mit den Haferflocken) für Getreidetransporte genutzt wurde. Auch dieses Wasserfahrzeug wurde von der Werft Büsching und Rosemeier in Vlotho auf Kiel gelegt. Mittlerweile ist es Eigentum des Fördervereins MS Klostersande e.V. in Elmshorn
Kommen wir nun zum Thema »puckern«: Bei dieser Tätigkeit wurde mit sanften Schlägen (Puckern) ölgetränkter Werg in die Ritzen der hölzernen Schiffsbohlen getrieben, um sie völlig wasserdicht zu machen. Diese leisen Geräusche gab es nicht mehr, als das letzte hölzerne Schiff die Werft verließ. Die eisernen Schiffsrümpfe wurden dann mit glühenden Nieten zusammengefügt, die Hammerschläge hallten dann weit durch das Wesertal, später wurde nur noch geschweißt.
04.08.2019 Heute ist ein besonderer Tag und das nicht nur wegen des angenehmen Wetters, sondern auch, weil wir nach längerer Zeit wieder eine regional orientierte, grenzübergreifende Wanderung anbieten. Ziele sind zwei Bismarck-Türme, die seinerzeit zu Ehren des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck errichtet wurden. Genauer lokalisiert handelt es sich um die Bauwerke im preußischen Herford (erbaut 1905, oberes Turmbild) und im lippischen Bad Salzuflen(erbaut 1900, unteres Turmbild).
Auch in Vlotho auf dem Amtshausberg wurde Anfang des 20. Jahrhunderts ein solches Bauwerk errichtet, aber in der Mitte der 1930er-Jahre bei der Geländesanierung und der Grundriss-Rekonstruktion der alten Höhenburg wieder abgerissen. Hier befand sich auch das vorherige Vlothoer Heimatmuseum, in unserer Zeit übernahm nach Umbau und Neugestaltung die frühere Heimatstube des Vlothoer Heimatvereins diese Aufgabe.
Bild: Blick nach Westen zum Herforder Stuckenberg – Der Weg führt uns von dort auf einer fußläufigen Brücke über die Autobahn A2 nach Osten durch den Bad Salzufler Stadtwald, über den Vierenberg hin zum Hollenstein im Stadtteil Schötmar unserer Nachbarstadt, eine ordentliche Strecke im zweistelligen km-Bereich. Zurück geht es in PKWs, die am Ziel der Wanderung vorsorglich bereitgestellt worden waren, vier Stunden »hin« ist ein schöner Weg, aber wieder »zurück« möchten wir unseren Gästen nicht zumuten.
Gestartet sind wir am frühen Nachmittag am Herforder »Hotel Waldesrand« und beenden dort diesen Tag mit einer kleinen Feierlichkeit anlässlich des 30-jährigen Bestehens unseres Vereins. Besonders eingeladen hatten wir zu diesem Anlass Mitglieder mit runder Vereinsangehörigkeit. In diesem Personenkreis konnten wir auch drei der Gründungsmitglieder begrüßen.
Lizenz-Hinweis Wikipedia: Bismarcktürme HF (CC-Lizenz User tsungam) und BS (CC-Lizenz User Grugerio)
01.07.2019 Heute finden sich nur wenige, dafür aber sehr interessierte Teilnehmer zu einem »Iutfläog« zur Museumsschule Hiddenhausen ein. Frau Gante, eine der Initiatorinnen des »Vereins Museumsschule Hiddenhausen« empfängt die Gruppe, stellt das historische Schulgebäude von 1846 vor und vermittelt ein lebendiges Bild der damaligen Lebensumstände der Lehrer und Schüler. Durch die Besonderheit der Lage direkt an der Köln-Mindener-Eisenbahn-Linie hatten die Schweichelner die aktuelle Tagesgeschichte vor der Haustür. Die Kinder winkten dem Kaiser, sangen für die Soldaten und schwenkten Fähnchen und Blumen. Alle Jahrgänge erhielten gleichzeitig in einem Klassenraum vormittags Unterricht, nachmittags widmete sich der Lehrer Ackerbau und Viehzucht, um das Überleben zu sichern. Die allgemeine Armut reichte bis in die Schulstube, von der »guten alten Zeit« war nichts zu spüren. Viele Fragen der Teilnehmer hierzu werden von Frau Gante umfassend und kompetent beantwortet, auch beim anschließenden Kaffeetrinken wird das Thema noch lange nicht erschöpft. Lizenz-Hinweis Wikipedia: Hiddenhausener Museumsschule (CC-Lizenz User Hiddenhauser)
10.06.2019 Wie immer ein Erlebnis im dörflichen Leben in Exter: Das Fest zum Deutschen Mühlentag, strahlendes Wetter – liebe Leute mit freundlichen Gesprächen – interessante Aussteller – Brot und Kuchen aus dem eigenen »Backbetrieb« des Mühlenvereins. – Wir sind wie in jedem Jahr präsent. Allerdings mit einem stark eingeschränkten Angebot. Auch wenn unser Ort Exter vordergründig als klitzeklein bezeichnet werden könnte, hat er geschichtlich einiges zu bieten. Aber … wir sind knapp geworden an Leuten, die sich um solche Ereignisse und Gegebenheiten kümmern könnten. Und das Aufschreiben braucht eben auch seine Zeit. Auch Zeitzeugen werden immer rarer. Und so haben wir in diesem Jahr unsere Bücherbestände durchforstet auf Doubletten, die nur Platz für neue »Ware des Wissens« belegen. Gegen eine kleine Spende bieten wir Interessenten die Gelegenheit, unser Angebot auf brauchbares zu durchstöbern.
07.06.2019 Heute kann man es in der »Vlothoer Zeitung« lesen: Die Arbeit an unserem neuen Film macht Fortschritte. Er ist die Fortsetzung des im letzten Jahr erschienenen Projektes »Unruhige Zeiten – Vlotho 1965 – 1975« und setzt sich unter dem Titel »Die Kraft der Träume Vlotho 1976 – 1985« mit dem damaligen Geschehen auseinander. Die Zeitung berichtet über das Nostalgietreffen im Sitzungssaal des Vlothoer Rathauses. Wir freuen uns über die Teilnehmer in der Runde, die als damals agierende Lokalpolitiker aktiv waren. Immerhin sind seither viele Jahre über das Land gegangen und auch seither ist unsere Stadt von mannigfachen Veränderungen betroffen. Das aber sind erst einmal andere Geschichten… Auf jeden Fall wird dieses Treffen eine Bereicherung des neuen Filmes sein, denn Filmemacher Norbert Kaase ist mit seiner Kamera dabei: Das ist Ortsgeschichte Professionell.
06.05.2019 – Schnacken or küern? Platt in Variationen … Zum heutigen plattdeutschen Gesprächskreis haben wir Gerhard Heining aus Spenge als Gastredner eingeladen. Den aufmerksamen Zuhörern legt er detailliert die Besonderheiten der plattdeutschen Regiolekte dar und gibt auch wertvolle Hinweise auf die schriftliche Darstellung. Besonders interessant sein Hinweis auf die quer durch unseren Kreis verlaufende Grenze (Else-Werre-Linie) der unterschiedlichen Aussprache des »g« oder auch des »s« die sich sowohl in nördlicher als auch südlicher Richtung fortsetzt. Die mitgebrachte Karte der plattdeutschen Ortsnamen des Kreises enthält dazu entsprechende Beispiele. Interessant auch der Blick in die Geschichte der Hanse. Es gab im internationalen Nord- und Ostseehandel eine vereinfachte Handelssprache die auf Platt gründete.
04.03.2019 War im Rahmen unserer Plattdeutsch-Treffen für heute ursprünglich eine Vortragsrunde zum Thema »Die Puckerplätze in Vlotho « vorgesehen, muss dieses Thema für heute vertagt werden; ein wichtiger Referent ist ausgefallen. Was es damit auf sich hat, wird heute noch nicht verraten … Weil Rosenmontag ist, lesen wir mitgebrachte Geschichten und machen es uns bei Karnevalskrapfen und Kaffee gemütlich. Und auch für das nächste Treffen gilt: Eigene Beiträge, seien sie platt- oder hochdeutsch, sind willkommen, Kuik mol wier teo!
08.02.2019 Und wieder findet ein Gemeindeabend mit den Brüdern Gröne statt.
Wie man sieht, können wir uns über mangelndes Interesse an unserem Angebot auch heute nicht beklagen: Der Gemeindesaal unserer Kirchengemeinde ist rappelvoll, wie man sowas bei uns formuliert. Bei normal (mit Tischen) platzierter Bestuhlung finden 106 Menschen einen ordentlichen Sitzplatz … heute sind es einige mehr. Zum zweiten Male berichten die Brüder Walter und Wilhelm Gröne vom Leben in Exter in den 1950ern und 1960ern, ein Zeitraum, in den auch die Widmung unserer Kirche zur ersten evanglischen Autobahnkirche in Westdeutschland fällt. Aber nicht nur dazu gibt es viel zu erzählen, unsere Gäste wissen immer wieder Neues zur damaligen Zeit zu berichten. Kein Wunder, dass die Zeit heute nicht reicht, aber sie versprechen, wieder zu kommen… Im heutigen Abendprogramm sorgt der Flötenkreis für für Abwechslung.
03.02.2019 Blick über die Weser zur früheren Binnenschiffahrtswerft Büsching & Rosemeyer auf dem Gebiet des heutigen Vlothoer Stadtteils Uffeln. Rechts im Bild ein Teil der ursprünglichen Zuckerfabrik. Zwar liegt das Gebäude zwischen der Bundesstraße B 52 und dem Gleisbett der Bahnverbindung von Bad Oeynhausen ins Schaumburgische, es wurde jedoch im Rahmen der Sanierung sorgfältig isoliert wie wir feststellen durften und nach Osten bietet sich ein schöner Blick über die Weser hinweg in den Ortsteil Uffeln unserer Stadt.
Nach längerer Bauzeit gibt es in Vlotho nun die von der Tegeler-Gruppe Wunstorf betriebene »Seniorenresidenz Fährhof«. Das muss sicher nicht erklärt werden, der Name spricht für sich. Genutzt wird linksseitig der Weser neben einem großzügigen Neubau auch die unter Denkmalschutz stehende ehemalige Zuckerfabrik » Ohle und Bonnemeyer«. Was haben wir damit zu tun? Schnell erklärt: Seit wahrscheinlich bereits Mitte des 14. Jahrhunderts gab es hier in der Grafschaft Ravensberg zu der Vlotho gehörte einen Umschlagplatz für Wirtschaftsgüter und einen Übergang über die Weser: eine Fähre mit Fährhof. Dazu gehörte eine Zollstelle und ein Stapelplatz. Noch im 20. Jahrhundert endete oder begann, je nach Sichtweise, die Kleinbahnverbindung von Wallenbrück über Enger, Herford, Bad Salzuflen, Exter bis Vlotho als enorm wichtige Schienenverbindung für Menschen und Wirtschaftsgüter. Wir wurden eingeladen, etwas über den alten Fährhof zu berichten und die Zuckerfabrik, die vor wenigen Jahrzehnten geschlossen wurde. Zu letzterer ist zusammenfassend noch zu bemerken, dass hier einmal die Firma Brandt-Zwieback einen Zweibetrieb eingerichtet hatte und anschließend von zwei Betreibern Diskotheken angeboten wurden.
18.01.2019 Schnappschuss vom Beginn der ersten Vorführung, vom Standort aus kann die Kamera nur einen Teil der Besucher im voll besetzten Saal erfassen.
Damit haben wir wirklich nicht gerechnet: Als wir am 30.11.2018 die Premiere unseres neuen Filmprojektes »Unruhige Zeiten – Vlotho 1965 – 1975« im Wesergymnasium Vlotho feiern konnten, haben wir uns enorm über das Interesse der Menschen in unserer Stadt gefreut, mit dem sie unsere Arbeit honoriert hatten. Also beschlossen wir eine weitere öffentliche Vorstellung. Ort der Handlung ist die Kulturfabrik, die in der alten Schöningschen Zigarrenfabrik ihren festen Platz in der Kulturszene Vlothos hat. Hier arbeiten neben- und miteinander u. a. auch Heimatmuseum und Stadtbücherei. Im früheren Sortier- und Versandraum wurde beim Umbau eine Bühne eingerichtet und 150 Sitzplätze stehen einem immer wieder interessierten Publikum zur Verfügung. Aus brandschutztechnischen Gründen wird streng darauf geachtet, dass diese Anzahl nicht überschritten wird und so kommt es heute dazu, dass an die 80 Besucher eine ganze Stunde auf eine zweite Präsentation unseres Filmes warten müssen. Danke schön für Ihre/Eure Geduld und den Beifall sowie die Zuwendungen, womit unsere lange Vorbereitungszeit von allen Besuchern honoriert wird. Wie schon zuvor erwähnt: »Fortsetzung folgt!«