Kinderjahre in Ostwestfalen

Kinderjahre in Ostwestfalenund andere Erinnerungen an bewegte Zeiten
brosch., 170 x 220 mm, 152 S., 82 Abb.
Text: Ingrid Siepmann

Die Autorin zum Buch

Die Autorin zum BuchWenn man „in die Jahre“ kommt, wie man in Ostwestfalen sagt, denkt man häufiger an die längst vergangene Zeit der Kindheit zurück. Die Kinder und teilweise auch die jungen Erwachsenen von heute haben oft nur noch vage Vorstellungen vom Leben in jener Zeit, als ich Kind war. Daher kam mir die Idee, für meine kleine Enkelin ein wenig von dem Leben in der „guten alten Zeit“ aufzuschreiben, damit sie etwas von den Lebensbedingungen und den politischen Verhältnissen jener Zeit erfährt. Die Zahl der Menschen, die diese Jahre miterlebt haben, wird immer kleiner. Meine ersten Erinnerungen reichen immerhin gut 70 Jahre zurück. Ich hoffe, dass sich in meinen Erinnerungen Dichtung und Wahrheit nicht zu sehr vermischen. Danken möchte ich nicht zuletzt meiner Tochter Ulrike für die Anregungen, die zum Gelingen dieses Buches viel beigetragen haben.


Diese Lebenserinnerungen spiegeln nicht allein das Leben einer Exteranerin wider. Ingrid Siepmann ist eine geborene Pecher und entstammt der Familie, deren Werk jahrzehntelang weit über unseren Ortes hinaus präsent war und sicher auch noch ist. Die Küchenmöbelfabrik Pecher in Exter war das größte Unternehmen seiner Art im Ort und hatte den längsten Bestand. Unternehmen wie dieses und die Menschen, die darin arbeiteten, ob an der Spitze oder in der Produktion, haben entscheidend dazu beigetragen, unsere Region zu dem zu machen, was sie noch immer ist: Das Küchenmöbelzentrum Deutschlands. In ihren Erinnerungen lässt Ingrid Siepmann nicht nur für sich selbst und ihre Enkelin ihr Leben an sich vorüberziehen, das eng verbunden war mit dem elterlichen Betrieb. Wir freuen uns, sie in unserer Schriftenreihe vielen anderen Menschen zugänglich machen zu dürfen. Bemerken möchten wir dazu, dass wir in einer Ausgabe unserer Sammelreihe „Beiträge zur Ortsgeschichte“ das Entstehen und die Entwicklung der ehemaligen exterschen Möbelfabriken behandeln.

Auszüge: Möbelfabrik Pecher – Geschäfte in den Dörfern

Inhaltsübersicht

Kinderjahre in Ostwestfalen Kindheit im Dritten Reich
Eine kurze Familiengeschichte // Die Firma Wilhelm Pecher – eine der ältesten Möbelfabriken // So war das Leben in jener Zeit // Komfortwohnungen waren selten // Die Berufsaussichten auf dem Lande waren nicht rosig // Das Leben spielte sich größtenteils im kleinen Umkreis ab // Das verwöhnte Nesthäkchen // Unsere Minilandwirtschaft // Und so war es in der „großen“ Landwirtschaft // Die ländliche Vorratswirtschaft // So war der Tagesablauf // Supermärkte waren unbekannt, man kaufte im Kolonialwarenladen // Die Mode jener Jahre // Die täglich zu verrichtenden Arbeiten waren mühselig // Ein großes Problem war die Müll- und Abwasserentsorgung // Ferien bekamen nur die Kinder in der Schule … // Kleine Wehwehchen kurierte man selbst // Als das Christkind noch die Geschenke brachte // Verwandtenbesuche // Wenn Vater unterwegs war // Ein neues Auto ist fällig // Onkel Heinrich, ein Original // Der neue Garten // Wir brauchten kein teures Spielzeug // Die Autobahn wird gebaut // Die politischen Ereignisse gingen unbeachtet an uns vorüber // Die ersten Schuljahre in der Volksschule in Exter // Es ist Krieg! // Hitler wird größenwahnsinnig // Willis „Heldentod“ in Russland // Was sonst in Exter geschah // Auf der „höheren Schule“ in Bad Salzuflen // Der Bombenkrieg // Immer häufiger ertönten die Luftschutzsirenen // Die Ferienkinder brachten als Gastgeschenk Läuse mit // Überall trauern die Menschen um ihre Toten // Die Flüchtlinge werden zahlreicher, die Versorgung wird schlechter // Die Gürtel müssen noch enger geschnallt werden // Schulunterricht gibt es kaum noch // Das Kriegsglück wendet sich // Das Kriegsende naht // Die Amerikaner erobern Exter, der Krieg ist für uns vorbei

Die turbulenten Nachkriegsjahre
Der Krieg ist zu Ende, und nun? // Wir Kinder und die amerikanischen Soldaten // Die Engländer beschlagnahmen ganze Stadtviertel // Die Nöte des Alltags // Die Polenüberfälle // Die Überfälle der Zwangsarbeiterbanden hielten bis 1946 an // Nichts geht mehr // Herford war eine Trümmerwüste // Neuanfang in der Fabrik // Die kleinen Geschehnisse neben dem Kampf ums Überleben // Unser Volkstanzkreis // Es gibt wieder Schulunterricht // Unser Auto wird wieder zugelassen, aber … // Die Not wird immer größer // Wohnraum ist Mangelware // Das Leben war recht eintönig // Wenn einer eine Reise macht, so kann er was erleben // Die Kriegsgefangenen kehren zurück // Das Leben normalisiert sich langsam // Auf die Währungsreform folgte das Wirtschaftswunder // Meine Zukunftspläne ändern sich // In der „Puddingschule“ in Wöltingerode // In der Handelsschule Dr. Kohlhase in Bielefeld // Mit Riesenschritten kommt die neue Zeit // In Deutschland gibt es eine neue politische Kultur // Es geht wieder aufwärts // Man kann wieder reisen, aber noch nicht so komfortabel wie heute

Auch die letzten Jahrzehnte sind bereits Vergangenheit
In Exter blieb die Zeit nicht stehen // Ein Kaleidoskop der letzten Jahrzehnte

Die politische Entwicklung der letzten Jahrzehnte
Ein kleiner Rückblick // So war die Entwicklung in Deutschland //

Titel zur Zeit vergriffen, Nachdruck noch offen.