(zum Titel „R09 50 Jahre neue Schule in Exter“)
Text: Wilfried Sieber
Sicher schon seit Gründung der Kirchengemeinde 1666 besteht in Exter die Möglichkeit, Kindern eine schulische Ausbildung zu bieten, zunächst, indem der jeweilige Küster und Kantor sich ein Zubrot durch Unterricht verdiente. Als erster bekannter Lehrer in Exter wird ein Jobst Wilhelm Schele genannt, ihm folgte von 1693 bis 1709 Heinrich Puls.
Das Küster- und Schulhaus unterschied sich lange Zeit nur unwesentlich von den Hütten der Heuerlinge, die Wohnstube diente als Unterrichtsraum. Erst 1775 entstand ein eigenes Klassenzimmer in einem Anbau an das Küsterhaus. Ein eigenes Schulhaus baute die Gemeinde 1798, in nächster Nachbarschaft der Kirche folgten verschiedene Schulhausbauten.
Im Jahr 1959 wurde Exters Dorfkirche zur Autobahnkirche geweiht; deshalb kam der Wunsch nach einem ausreichend großen Gemeindehaus auf. Zur gleichen Zeit überlegten die Gemeindeväter, wie sich der Unterricht durch ausreichende Räumlichkeiten verbessern ließ.
In unserer Schriftenreihe finden Sie zu diesem Thema »Alte Schule in Exter« die komplette, bebilderte, Übertragung der alten Schulchronik, die mit dem Jahr 1921 endet: Informationen hier.
Bild: Nordansicht der 1964 als Volksschule neu gebauten Schule mit dem Haupteingang. Zur Schule gehört neben einer Küche, die der Ganztagsbetreuung zur Verfügung steht, eine Hausmeisterwohnung; die sich rechts anschließende Turnhalle ist im Bild nicht mehr zu sehen. Sie wird von der Schule und der Sportgemeinschaft »Einigkeit« Exter e.V. mit ihren Abteilungen genutzt.
Dieses Bestreben ließ den Plan eines Schulneubaus in der Nähe des Sportplatzes reifen. Gewünscht war ein Gebäude mit acht Klassenräumen, einer Turnhalle, einer Lehrküche, Sozialräume, einer Lehrer- und einer Hausmeisterwohnung in der Nähe des Sportplatzes. Ausführt wurde der Entwurf des Architekten Holzapfel aus Bünde.
Bild: Die neue Schule wurde auf Gelände gebaut, das zuvor für Sport- und Festveranstaltungen genutzt wurde (oben im Bild im ein Fest des Reit- und Fahrvereins »von Bismarck« im Jahr 1960). Rechts vom Strommast ist die Triebwagenzug der Kleinbahn zu sehen. Auf dem davor sanft abfallenden Hang nahmen 1974 (unteres Bild) neben einigen Lehrkräften die Kinder der seit 1969 als Grundschule betriebenen ehemaligen Volksschule in Exter Platz; die Schule feierte ihr 10-jähriges Bestehen.
An der feierlichen Grundsteinlegung der Bekenntnisschule am 13. März 1962 beteiligten sich die örtlichen Honoratioren, Amtsdirektor Dr. Hans Hohenstein, Pfarrer Wilhelm Gröne, Rektor Helmut Großjohann und Bürgermeister Wilhelm Obernolte. Am 28. Juli 1964 fand der erste Unterricht statt.
Bis 1969 besuchten Kinder der Jahrgänge eins bis neun diese evangelische Volksschule im Ort. Als Folge einer Bildungsreform in Nordrhein-Westfalen wurde sie in diesem Jahr zur Grundschule mit vier Jahrgangsstufen umgestaltet.
1979 wurde mit Hilfe engagierter Eltern der Schulhof in einen Spielplatz umgestaltet; der nachmittags geöffnet ist. Auch die Schulküche ein neues Gesicht und wurde modernisiert. In einem Erweiterungsbau bietet der „Offene Ganztag“ seit 2006 Betreuungsmöglichkeiten nach dem Ende des Unterrichts.
Nachdem die Rektorenstelle nicht wieder neu besetzt werden konnte, befindet sich die Schule seit 2008 im „Grundschulverbund Uffeln-Exter“ mit der Grundschule Uffeln. Im Mai 2014 besuchten 134 Kinder in sieben Klassen die Grundschule.
Am angrenzenden Sportplatz haben Exters Sportvereine, der Fußballclub und die Sportgemeinschaft Einigkeit ihre Vereinsheime errichtet. In gemeinsamer Aktion veranstalten örtliche Vereine seit 1995 hier jährlich am 3. Advent einen Weihnachtsmarkt, der erste dieser Art in Vlotho.