Wir sind zu finden in Ostwestfalen (kurz und prägnant OWL genannt – das »L « steht für die Nachbarregion Lippe), zwischen Ravensberger Hügelland, Lippischem Bergland und den Ausläufern des Weserberglandes an einem der Verkehrs-Schnittpunkte Deutschlands: nahe der Kreis- und alten Hansestadt Herford. und damit ist auch der geografische Bereich umrissen, in dem wir der Regionalgeschichte auf der Spur sind.
In der als Luftkurort anerkannten Weserstadt Vlotho leben fast 20.000 Menschen, etwa 3.000 davon in unserem Ortsteil Exter. Der Anteil der Landwirtschaft ist noch sehr hoch, der ländliche Charakter unserer Region ist jedoch wie auch anderenorts im Schwinden begriffen. Wohngebiete mit Vorortcharakter sind entstanden und es wird weitere geben.
Unsere Region ist industriell von mittelständischen Unternehmen bestimmt. Nach dem tiefgreifenden Strukturwandel in den letzten Jahrzehnten leben wir noch immer im Zentrum der Möbelindustrie Deutschlands. Von Bedeutung sind neben anderem auch die Bekleidungs- und Zigarrenindustrie, einige Firmen haben Weltgeltung.
Bild: (1995) Blick vom Vlothoer Winterberg gegen das Wiehengebirge weit im Hintergrund. Links im Bild das »alte« Vlotho im Tal des Forellenbaches, der am Fuß des Amtshausberges in die Weser mündet. Diese Lage brachte Vlotho den Beinamen »Heidelberg an der Weser« ein. Auf dem rechten Weserufer der seit 1973 jüngste Ortsteil Uffeln.
Bürgerinnen und Bürger aus Exter mit Interesse am Vergangenen trafen sich zum ersten Mal 1989 in ihrem Ortsteil. Aus ihren unterschiedlichen Ansprüchen und Interessen entwickelte sich die Geschichtswerkstatt Exter in der heutigen Struktur mit vielfältigen Aktivitäten. Seit einigen Jahren beschreiben wir unseren Wirkungsbereich genauer mit »Regionalgeschichte in Vlotho und Umgebung», damit zeigen wir, dass wir uns nicht isoliert in unserem Ortsbereich sehen. Wir freuen uns, dass wir als »Hobbyforscher« einen festen Platz im Geschehen rund um die Regionalgeschichte einnehmen konnten und viele wertvolle Kontakte zu Profis und ihre Einrichtungen knüpfen konnten.
Die Arbeit mit der Vergangenheit schließt praktische Übungen ein: An den vom Kreisheimatverein in Herford alle zwei bis drei Jahre gestalteten Geschichtsfesten beteiligen sich viele Organisationen und Vereine. Wir sind seit langem mit dabei, haben Bier gebraut, Spielautomaten und ein Internet-Café präsentiert, eine Postkutschenlinie initiiert oder mit Riesenwürfel und Rätselspielen interaktiv Wissen um Ortsgeschichte vermittelt. Vertreten sind wir mit Aktionen auch auf mancher anderen Veranstaltung in Vlotho und rundherum, wenn es um unser Anliegen geht.
Bild: (1997) Spurensuche im Salzufler Stadtwald am Schwaghof. Die Teilnehmer lauschen hier ausnahmsweise einmal nicht Historischem sondern »was die Leute von einer schrecklichen Mordgeschichte erzählen!«.
Großen Zuspruch fanden unsere Spurensuchen. Auf einem Rundkurs nach dem Motto »Eile mit Weile» durch die Umgebung machten wir dort Halt, wo Interessantes zu berichten ist – auch über jüngere Ortsgeschichte und manchen Winkel, den selbst Einheimische kaum oder nicht kennen. Dazu gibt es ein Begleitheft; denn unser Hauptanliegen ist Dokumentation. Aus manchem der kurz gefassten Berichte entwickelte sich ein eigenständiger Beitrag in unserer Sammelreihe, die ständig auch um neue Themen erweitert wird. Das jeweilige Begleitheft zu den Geschichtswanderungen finden Sie in den angehängten Downloads.
Bild: (2006) Blick über den Ortskern von Exter, der erhöhte Standort der Autobahnkirche unterstreicht den Charakter des Ortes, der in alten Schriften wegen seiner Lage gerne als Gebirgsdörflein bezeichnet wird.
Was unsere Spurensuchen dieser Art insgesamt angeht, starteten wir 1992 zur ersten anlässlich der Vlothoer Umwelttage und waren seither bis 2008 jedes Jahr (außer 1993) unterwegs. Auf diesen bislang 16 Exkursionen haben wir 141 Stationen besucht, zusammengerechnet mit an die 500 Teilnehmern. Im Durchschnitt machten wir an 9 Punkten halt und haben so über 100 km quer durch unsere Stadt, angrenzende Gebiete und die Geschichte vor Ort zurückgelegt. Ein Blick hinter die Kulissen: Die Vorbereitungen besorgte im allgemeinen ein sechsköpfiges Team. Erwähnt werden müssen Dutzende von Zeitzeugen, die uns mit Informationen und Material halfen. Manchen konnten wir für einen kleinen Vortrag an den jeweiligen Stationen gewinnen.
Sehr schnell sahen wir, dass Geschichte „vor Ort“ kaum dokumentiert wird. So begannen wir damit, die Ergebnisse unserer Recherchen und Forschungen in unserer Sammelreihe „Beiträge zur Ortsgeschichte“ auch anderen zugänglich zu machen. Im Laufe der Jahre entstand mittlerweile eine umfangreiche Dokumentationsreihe, dazu gehört auch die Herausgabe anderer Medien (Buch, Video, CD-Dokumentationen, Internet) bzw. unsere Beteiligung daran.
Die schriftlichen Veröffentlichungen finden Sie im Anhang unter Downloads, Videofilme sind bei dem Filmemacher Norbert Kaase, e-mail: norbert@kaase-film.de im Web www.kaase-film.de zu bestellen.
Bild: (1997) Blick über Exter aus der Kuppe von Lindemanns Windmühle. In der Bildmitte der A2-Viadukt, links darüber in den 1990ern bzw. 1950ern entstandene Siedlungen. Im Hintergrund der Ortsteil Wüsten des lippischen Bad Salzuflen.
Rechts am Bildrand unsere Autobahnkirche. Im Vordergrund der Hof Vogelsang (Solterwisch Nr. 10).
Auszüge aus diesen Ergebnissen stellen wir hier vor, aber auch zusätzliche Berichte wie die „Reportage“ über die Abfahrt in den Brunnenschacht der Burg Vlotho hoch auf dem Amthausberg. Selbstverständlich finden Sie hier die ständig aktualisierte Übersicht über unsere Termine. Stöbern Sie in der lebendigen Bestandsaufnahme unserer Arbeit! Anregungen sind immer willkommen.