(aus: R06 – SchulChronik Wehrendorf bis 1933
und: R07 – SchulChronik Wehrendorf 1933 – 1945)
… aus der Chronik der Schule in Wehrendorf bis 1933
I. NACHRICHTEN ÜBER DIE SCHULGEMEINDE
Die Schulgemeinde der Schule zu Wehrendorf umfasst ganz Wehrendorf und einen Teil der Ortschaften Holwiesen und Steinbründorf. Bis Mai 1898 gehörte ganz Steinbründorf zum Schulverbande Wehrendorf. Im Sommer 1897 wurde jedoch auf der Linenbeke eine neue Schule errichtet, welche den Namen „Schule zu Steinbründorf“ führt. Dorthin wurden im Frühjahr 1898 etwa 90 Schulkinder verwiesen. Wehrendorf verblieb noch die Hälfte der Ortschaft Steinbründorf: Die sogenannte Wolfskuhle, der Brummersiek, der Reinhardtsberg, Selberg und Beerenkämpfen.
Bild:: Urkataster Übersicht Vlotho 1837, Ausschnitt Wehrendorf
II. NACHRICHTEN ÜBER DIE SCHULE
Von den Lehrern in Wehrendorf
Nach den Aussagen älterer Dorfbewohner soll den ersten Schulunterricht ein Schneider in dem sog. Doktorhause in Wehrendorf erteilt haben. Des Morgens suchte er die Dorfjugend in die Lese-, Schreib- und Rechenkunst einzuführen und des Nachmittags besuchte er die Eltern der Kinder um ihnen die Sorge der Bekleidung der Kleinen zu erleichtern. Regelrechten Unterricht erhielten erst die Schüler durch den aus der Gemeinde Steinbründorf stammenden Lehrer Colwes, und zwar in der jetzigen alten Schule auf dem Berenkämpen. Dieser hat das Schulamt bis zum Jahre 1840 verwaltet. Einen Gehülfen erhielt er noch in den letzten beiden Jahren seiner Wirksamkeit in dem Lehrer Bekemeyer.
Im Jahre 1862 wurde der erste 2. Lehrer in Wehrendorf angestellt und zwar der Lehrer Hark, der später als Rektor in Gütersloh allgemein bekannt und sehr beliebt war. Damit beide Lehrer zu gleicher Zeit beschäftigt werden konnten, wurde beim Eintritt des 2. Lehrers Hark das alte Klassenzimmer durchgebaut. Im Jahre 1850 erhielt die alte Schule auf der Ostseite den Anbau, bestehend aus Stube und Kammer. Der Lehrer Bekemeyer bewohnte bis dahin nur 4 kleine Räume in denen er seine große Familie (4 Mädchen, 5 Jungen) nicht unterbringen konnte.
Während der Lehrer Bekemeyer die I. Stelle bekleidete, haben noch als 2te Lehrer die Lehrer Funk, Cramer und Kruse fungiert. Vom Jahre 1827 bis 1879 war der frühere 2te Lehrer Cramer der Inhaber der ersten Stelle. Letzterer wurde schon im Jahre 1879 als Cantor nach Mennighüffen berufen. Ihm folgte der Lehrer Heuermann aus Uffeln im Amte, bis zum Jahre 1886.
Bild: Heinrich Stodiek mit Familie vor dem Lehrerwohnhaus (Hauptlehrer von 1921 bis 1933
Die Schülerzahl hatte sich nach und nach so vermehrt, daß die Kinder in den beiden Klassenzimmern nicht mehr unterzubringen waren. Daher bequemte man sich in der Gemeinde auf wiederholtes Drängen der Regierung im Jahre 1882 die neue Schule zu bauen, welche aus 2 Klassenzimmern besteht. Das eine Klassenzimmer im alten Hause wurde zu Wohnräumen für den I. Lehrer hergestellt, während das andere als sog. III. Klassenzimmer bestehen blieb. Die Schule wurde 5klassig und als III. Lehrer der Lehrer Reitmeyer angestellt, während Lehrer Voß die 2te Stelle inne hatte.
Als im Jahre 1886 der erste Lehrer Heuermann als Cantor nach Exter und der Lehrer Voß in demselben Jahre an die Bürgerschule zu St. Berg bei Herford versetzt wurde, folgten diesen im Amte Niehuß und Kruse. Unter dem jetzigen Hauptlehrer Niehus haben bis jetzt die Lehrer Reitmeyer, Kruse, Stuckmann, Wedepohl, Meibach[?], Notmeyer, Koch, Struckmeyer, Blotenberg und Frl. Haspelmath gearbeitet. Vom April 1907 arbeiteten außer dem Hauptlehrer Niehuß die beiden Lehrer Brinkmann und Groneweg an der hiesigen Schule.
Die Schule muss geteilt werden
Als im Jahre 1897 wegen der großen Schülerzahl ein 4ter Lehrer angestellt werden sollte, entschloß sich die Gemeinde, auf der Linnenbeke eine Abbauschule zu errichten, welche den Namen „Schule zu Steinbründorf“ führt. Dorthin wurden im Frühjahr 1898 etwa 90 Schulkinder verwiesen. Im Jahre 1907 wurde nach langjährigen Verhandlungen eine zweite Abbauschule und zwar in Hollwiesen beschlossen. Zu diesem Abbau hat die Gemeinde 300 Mark zu zahlen und die nötigen Fuhren zu leisten. Diese pekuniäre Vergünstigung wurde ihr zu teil, weil sie zur Zeit 230 % Comunalsteuer erhob. Zur Ausführung kommt der Bau, sobald der Herr Minister die nötigen Baugelder bewilligt hat.
Im Frühjahr 1908 wurde wiederholt Sitzung abgehalten von der Gemeindevertretung Valdorfs und Vlothos, in denen der Antrag gestellt wurde, Valdorf und Vlotho zu einem Schulverbande zu vereinigen. Beiderseits war jedoch wenig Neigung vorhanden und bleibt Valdorf ein Schulverband für sich.
Der alte Schulvorstand wurde jedoch aufgelöst und ein neuer gewählt. Jeder Schulbezirk besitzt ein Schulvorstandsmitglied. Zu dem Gesamtschulvorstande gehört außer dem Pfarrer zu Valdorf auch der Gemeindevorsteher und der älteste Lehrer der Gemeinde.
Bild: Ostern 1928 – ABC-Schützen vor der Wehrendorfer Schule mit Lehrer Becker
Im Sommer 1909 beging die Grafschaft Ravensberg und mit ihr die alte Herrschaft Vlotho in Jöllenbeck bei Bielefeld die Feier der 300jährigen Zugehörigkeit zu Brandenburg-Preußen. In unserer Schule wurde dieserhalb eine besondere Feier veranstaltet. Die Schüler der ersten drei Klassen wurden vereinigt und durch einen Lehrer besonders darauf hingewiesen, wieviel die Einwohner der Grafschaft Ravensberg dem Hohenzollernhaus zu verdanken habe. Während der Regierungszeit die Grafschaft Ravensberg mit ihren Nachbarn in steter Fehde sich befand, trat nun Ruhe und Ordnung und damit steigender Wohlstand ein.
Am 1. Oktober 1909 wurde an Stelle des abgehenden Lehrers Groneweg der Herr Adolf Westerhold durch die königl. Regierung als dritter Lehrer an die hiesige Schule berufen. Am 1. April 1911 wurde der Lehrer Brinkmann nach Altenförde berufen und an seine Stelle trat am 16. April 1911 der Lehrer Wiltmann.
Organisatorische Veränderungen
Vom 1. Oktober 1910 an gehört Amt Vlotho und somit Wehrendorf zu dem neugebildeten In-spektionsbereich Herford 1, zu dem außer Herford auch Enger und Bünde gehören. Von genannter Zeit an fungiert Herr Pfarrer Wellhausen als Kreisschulinspektor im Hauptamte. Ihm sind etwa 250 Lehrer unterstellt. Am 1. Oktober 1911 verließ Lehrer Wiltmann unsere Gemeinde, um seiner Militärpflicht zu genügen. In seine Stelle wurde Lehrer Fischer berufen, der im Sommer 1911 das Seminar zu Gütersloh verlassen hatte.
Im Mai herrschten in der Gemeinde die Masern. Es fehlten in der 4. Klasse z. Z. etwa 2/3 der Kinder. Da die Krankheit im allgemeinen günstig verlief, es kam kein Todesfall vor, wurde von einer Schließung der Schule Abstand genommen. Der Kreisarzt Rheimann Herford, der die Schule und auch etliche Kranke besuchte, hielt dies nicht für notwendig.
Vom 17. Juni bis 13. Juli 1911 machte der 2. Lehrer A. Westerhold einen landwirtschaftlichen Fortbildungs-Kursus in Münster durch. Da kein Vertreter gestellt wurde, mussten die beiden Herrn Herren, Hauptlehrer Niehuß und Lehrer Fischer den Unterricht in den 4 Klassen allein übernehmen, dabei verhielten sich die Unterrichtsstunden auf die einzelnen Klassen wie folgt: I. Kl. 20, II. Kl. 20, und IV. Kl. 12 Stunden.
Bild: um 1950 – Blick auf Wehrendorf
Am 24. und 26. Juli 1911 fand eine Inspektion der Schule durch den Königl. Kreisschulinspek-tor Wellhausen Herford statt. Seit dem 1. April 1913 arbeitet an hiesiger Schule der Lehrer Höner zu Guntenhausen. Herr Lehrer Westerholt hatte die 1. Lehrerstelle in Babenhausen erhalten. Der Lehrer Fischer wurde am 1. November 1914 nach Ibbenbüren versetzt, und der Lehrer Höner zu Guntenhausen Weihnachten 1914 zu den Waffen berufen. Da wegen des Krieges kein Ersatz geschafft werden konnte, trat am 4. Januar 1915 Frau Pastor Wex zur Aushülfe ein, die schon als Lehrerin tätig geworden war.
Dieser Mangel an Lehrkräften war die Hauptschwierigkeit die der Krieg der Schule auferlegte. Statt der bisherigen 4 Klassen mußten 3 gebildet werden, dadurch stieg die Schülerzahl in Klasse I auf 75, Kl. II auf 89 und in Kl. III auf 75. Außerdem war der Schulleiter gezwungen, den Unterricht zu kürzen. Turnen, Raumlehre und Naturlehre fielen fort. Die einzelnen Klassen erhielten an Unterrichtsstunden: I. Kl. 25, II. Kl. 22, III. Klasse 15, zusammen 62 Stunden.
Aus der Chronik der Schule in Wehrendorf 1933 – 1945
Anmerkung Größere Glaubwürdigkeit der Schulchronik ist für den Zeitraum bis 1933 anzunehmen. Was die Fortführung bis 1945 angeht, ist eine Entfernung von Notizen zu anderen Sachverhalten allerdings nicht feststellbar. Die Einträge erscheinen komplett, erfolgten aber erst nach Kriegsende (Abschlussdatum 31. Mai 1945!). Unter Vorbehalt sind die Inhalte dennoch informativ; wobei wertende Analysen nur sinnvoll sind, wenn die damalige Situation der Vlothoer Schulen gemeinsam durchleuchtet wird.
Die Informationsdichte nimmt immer weiter ab mit Beginn der Seite, auf der der Anfang des zweiten Weltkrieges vermerkt wird, und enthält nur andeutungsweise Schilderungen örtlicher Verhältnisse in der Kriegszeit. Während zuvor schulische Ereignisse wie Sportfeste ziemlich ausführlich vermerkt sind, ist nun hauptsächlich von Ergebnissen von Sammlungen zu lesen. Lediglich angedeutet wird die Schulsituation angesichts des Lehrermangels infolge von Einberufung.
Einmal wird die Anwesenheit ausländischer, sog. „fremdvölkischer Kräfte“ erwähnt. Wenig mehr Platz ist dem Gedenken des im Krieg gefallenen Lehrers Depping gewidmet. Bestimmte Ereignisse wie das Novemberpogrom 1938 sind unberücksichtigt, obwohl sie sicher auch in Wehrendorf registriert wurden. Andererseits wurden sie sicher den Alltag in einer Dorfschule betreffend als belanglos eingestuft.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die nachfolgenden Zeilen den originalen Aufzeichnungen entsprechen, die Aufnahme dieses Textes erfolgte aus informellen Gründen!
„Der Geist der Neuen Zeit“
Das Jahr 1933 war für das deutsche Volk das Jahr der Entscheidung. In diesem Jahre fand die nationalsozialistische Revolution statt, die sich auf alle Lebensgebiete erstreckte. Es vollzog sich der Auf- und Umbruch einer ganzen Nation, die seelische und sittliche Erneuerung des deutschen Volkes. In siegreichem Auferstehen überwand die Weltanschauung des Nationalsozialismus die Kräfte des Zerfalls, zerschlug die Parteien und einte das Volk. Ein Gott! Ein Volk! Ein Reich! Ein Führer! das waren die Losungsworte, die über dem Tor zum Eingang der neuen Zeit standen. Die Geburtsstunde des Dritten Reiches hatte geschlagen. Eine Führerautorität drückte dem heroischen Gesamtwert seinen Stempel auf: Adolf Hitler, die Lichtgestalt des deutschen Volkstums.
Bild: um 1950 – Wehrendorfer Schule bis zur Schließung im Jahr 1960 infolge der Schulreform in Nordrhein-Westfalen.
Künder und Träger der neuen Idee war vornehmlich die deutsche Jugend, die sich in gläubiger Zuversicht um das siegreiche Hakenkreuzbanner scharte. So ging auch die Schule nicht spur- und teilnahmslos an der neuen Zeit mit ihren weltgeschichtlichen Ereignissen vorüber. Schüler und Erzieher stellten sich freudig in den Dienst des gigantischen Erneuerungswerkes.
Auch in unserer Schule machte sich der Geist der neuen Zeit bemerkbar. Sämtliche Lehrpersonen traten im Jahre 1933 dem „Nationalsozialistischen Lehrerbunde“ bei. Der Schulleiter hatte seine arische Abstammung bis zu den Großeltern urkundlich nachzuweisen, die anderen Lehrpersonen nur die dienstliche Versicherung abzugeben, daß sie von arischen Eltern und Großeltern abstammten.
Der Staat steuert die Jugendarbeit
Die Schuljugend organisierte sich im Deutschen Jungvolk und in der Jungmädelschaft, den Teilorganisationen der Hitlerjugend. Bis zu Ostern 1934 hatten sich 30 Knaben dieser Schule freiwillig dem deutschen Jungvolk eingegliedert, und von den Mädchen gehörten 13 aus eigenem Entschluß der Jungmädelschaft des Bundes deutscher Mädel an. Ein Klassenzimmer unserer Schule wurde der Hitlerjugend zu ihren Tagungen und Arbeiten zur Verfügung gestellt. Der Regierungspräsident in Minden ernannte zum Vertrauensmann zwischen Schule und Hitlerjugend den Lehrer Decke von der Schule Bonneberg. In den Schulen wurde der deutsche Gruß eingeführt.
In Erziehung und Unterricht wurde das nationalsozialistische Gedankengut verwertet. Es galt, die Schüler zunächst mit den leitenden Ideen des Nationalsozialismus vertraut zu machen. In Klasse I kamen als neue Arbeitsgebiete Vererbungslehre, Rassenkunde, Rassenhygiene, Familienkunde und Bevölkerungspolitik hinzu. Diese biologischen Grundtatsachen wurden sowohl auf das Individuum als auch auf die Volksgemeinschaft angewandt.
Um unsere Schüler mit dem nationalsozialistischen Schrifttum bekanntzumachen, wurde ihnen der Bezug der illustrierten deutschen Schülerzeitung „Hilf mit!“ warm empfohlen. Der Herausgeber dieser Zeitschrift ist der Nationalsozialistische Lehrerbund. Am 31. März 1934 bezogen 34 Kinder diese Schülerzeitung „Hilf mit!“, die monatlich einmal erscheint. Der Bezugspreis beträgt zehn Reichspfennig pro Monat.
Im Jahre 1933 veranstaltete unsre Schule eine Sammlung zwecks Anschaffung von Fahnen und Bildnissen des Reichskanzlers, die einen Geldbetrag in Höhe von 42 Reichsmark ergab. Für diese Summe sind eine Hakenkreuz-, eine schwarz-weiß-rote und eine schwarzweiße Schulfahne sowie drei Hitlerbilder gekauft worden.
Bild: 1950er-Jahre – Blick in einen Klassenraum der einstigen Wehrendorfer Schule.
Eine andere Zeit hat begonnen
Am 23. Januar und am 23. Februar 1934 wurde im Rahmen des Winterhilfswerkes vom Volksbund für das Deutschtum im Auslande eine Aktion für die deutschen Volksgenossen des Auslandes durchgeführt, an der sich auch unsere Schule beteiligte. An beiden Tagen wurden je 28 Schuler und Schülerinnen vom Unterricht befreit , um im Auftrage des V. D. A. in den Häusern und auf den Straßen zu sammeln. Das Sammelergebnis beider Tage betrug 98,63 Reichsmark. Die Organisation und Aufsicht dieser Sammelaktion lag in den Händen des Lehrers Niemann.
Im Schuljahre 1933/34 fanden an folgenden Tagen Schulfeiern statt:
- 1. Mai 1933: Feiertag der nationalen Arbeit
- 27. Mai 1933: Feier zum Todestage Schlageters
- 24. Juni 1933: „Fest der Jugend“ und Sonnenwendfeier
- 10. Nov. 1933: Rundfunkübertragung der Rede des Führers Adolf Hitler an das schaffende deutsche Volk aus den Berliner Siemens-Schuckertwerken anlässlich der bevorstehenden Volksabstimmung vom 12. Nov. 1933
- 18. Jan. 1934: Reichsgründungsfeier
- 21. März 1934: Rundfunkübertragung der Rede des Volkskanzlers Adolf Hitler von der Baustelle Unterhaching der Reichsautobahn München-Landesgrenze anlässlich der Eröffnung der Frühjahrsoffensive gegen die Arbeitslosigkeit.
Am Sonntag, dem 18. Juni 1933 nahmen die vier oberen Jahrgänge sämtlicher Schulen des Schulverbandes Valdorf an der Einweihung des Hitlerplatzes zu Valdorf teil, die mit einer völkischen Kundgebung verbunden war. Zirka 2000 Volksgenossen und Volksgenossinnen wohnten dieser imposanten Feier unter freiem Himmel bei, die annähernd vier Stunden währte. Die Schuljugend beteiligte sich aktiv durch drei Liedervorträge unter der Leitung des Lehrers Hekemeier, Valdorf, durch gemeinsame Freiübungen und durch deutsche Volkstänze, die ein anmutiges Bild ergaben. Die Festansprache, die 40 Minuten dauerte und durch einen Lautsprecher verstärkt wurde, hielt der Chronist.
„Arbeitsschlacht gegen die Arbeitslosigkeit“
Am 21. März 1934 wurde auch die Arbeitsschlacht in der Gemeinde Valdorf zwecks Beseitigung der Arbeitslosigkeit eröffnet. Zu dieser Eröffnungsfeierlichkeit war außer der Arbeiterschaft auch unsere Schule eingeladen. Wir marschierten mit den sechs oberen Jahrgängen zur Arbeitsstätte, die sich auf dem Reinertsberge in Steinbründorf Nr. 4 befand. Dort hielten der Herr Gemeindevorsteher Wilhelm Brüchmann und der Chronist je eine Ansprache an die versammelten Arbeiter und an die Jugend, worin die volkswirtschaftliche Bedeutung der Arbeitsschlacht geschildert wurde. Nach dem gemeinsam gesungenen Horst Wessellied und dem „Siegheil“ auf den Führer vollzog der Gemeindevorsteher den ersten Spatenstich zur Verbreiterung und Instandsetzung des sogenannten Zehenweges, der den Sundermannschen Steinbruch mit der Kreisstraße Lemgo-Herford verbindet. Dann nahmen die Arbeiter den Ausbau dieses Landweges in Angriff.